Page:H.M. Minerva.djvu/260

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

aus Unfrohheit. Er erklärt laut, auf mich neidisch zu sein, damit man’s nicht glauben soll. Meinen Sie nicht, er ist es dennoch?“

„Wer weiß.“

Sie dachte:

„Wie muß ich ihn schon gereizt haben, wenn er nach diesem Glück schielt!“

„Ach, ich würde mich so gern beneiden lassen.“ „Das ist kein guter Zug, das Glück verdirbt Sie.“

„Wir Glücklichen folgen unsern Trieben. Nur kein verständnisvolles in andere Hineinkriechen! Nur keine Selbstquälerei: wie ekelhaft ! Der Geist überhaupt ist verächtlich; bloß das Unglück hat ihn.“

„Der Geist war bisher Ihre Ueberlegenheit über — uns.“

„Ich danke für die Überlegenheit. Will keinen Geist. Will gar nichts sehen noch wissen … Übrigens werde ich den Jakobus mir versöhnen. Ich werde so thun, als glaubte ich, daß er Lady Olympia schon vor mir besessen hat.“

„Sie entweihen ja Ihre Geliebte?“

„Große Worte! Was macht so etwas, wenn man liebt und geliebt wird. Sie würde mich verstehen! Ich habe das Bedürfnis, alle auf meine Seite zu bringen, zur Erhöhung nieines Glücks. Friede und Freundschaft … Erlauben Sie, Herzogin, daß ich das der ganzen Gesellschaft sage.“

Er verschluckte nochmals den Inhalt seines Glases, füllte es wieder mit Burgunder und schlug dagegen.

244