Page:H.M. Minerva.djvu/259

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.


„Sie glaubten daran. Aber Lady Olympias Formen waren stärker. Sie sind in Ihre Asketensinne eingebrochen und haben Ihren primitiven Garten aus Lilien und Majoran jämmerlich zerstampft … Und Ihre Zittlichkeitsmedaille?“

„Wollen Sie alles wissen? Ich bin, ob ich’s nun ahnte oder nicht, dem Bunde nur wegen meiner schwachen Konstitution beigetreten. Ich meinte nichts zu vertragen. Es war ein Irrtum, ich vertrage viel, ich darf sagen ungewöhnlich viel: das — hat man mir bezeugt. Wie mir übrigens das jetzt gleichgültig ist! Ich liebe und werde geliebt!“

„Um so besser.“

„Beachten Sie bitte, Herzogin, meinen gesunden Appetit. Und was guter, alter Burgunder ist, erfahre ich in diesem Augenblick, da ich das Glas an die Lippen hebe. Nehmen Sie das wörtlich, bitte. Das Glück hat aus mir von gestern auf heute etwas durchaus Neues gemacht, es hat mich gewissermaßen auf die andere geistige Welthälfte gestellt. Von den Verschmähten bin ich plötzlich entrückt zu den Begehrten. Sie können sich denken, wie verwunderlich mir zu Sinn ist. An alle Dinge ist ein Stück angesetzt, und an alle ein erfreuliches. Nichts fehlt zu meiner Wonne; ich werde sogar beneidet.“

„Von wem?“

Sie dachte:

„Da Lady Olympia noch keinen verschmäht hat —“

„Von Jakobus. Der Arme gebärdet sich lärmend

243