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Page:H.M. Minerva.djvu/254

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Sie ist ja nicht seine Frau. O, mit mir war es anders. Mich war er schnell los … Wenn ich ihr Haar hätte! Nein, ich brauche es nicht: Wenn ich Ihres hätte, Herzogin. Und Ihren Geist: All’ ihre Schönheit! Wie sollte er groß werden! Ich würde dann sicherlich wissen, was er schaffen sollte, um größer zu werden als alle. Jetzt weiß ich’s ja nicht, ich Arme. Und wenn ich es wüßte, ich dürfte es ihn nicht sagen: bin ich doch häßlich. O, wäre ich schön!“

Sie weinte fast. Sie hielt die Hände gefaltet auf den Knieen und den Kopf gesenkt.

„Es ist eine überanstrengte Seele,“ dachte die Herzogin, gerührt und beängstigt. „Was soll ich ihr sagen?“

„Er wird noch einmal erkennen, was Liebe wert ist,“ äußerte sie. Bettina sah auf.

„Glauben Sie?“ fragte sie bitter, und die Herzogin hörte die ganze Qual, mit der die Arme ihren Zweifel bezahlte, den Zweifel an ihrem Gotte.

Clelia kehrte zurück, mit Gina und Nino. Bettina fuhr empor, ihre Blicke flogen haltlos im Saale umher. Sie begann ein eiliges Geplauder, mit eleganten Gebärden und kleinen albernen Lachanfällen.

In der Nacht erwachte die Herzogin mit dem Gedanken:

„Ich muß fort aus Venedig, wie Gina. Warum lasse ich mir Unlust und Sorgen machen. Draußen warten unberechenbare Weiten voll neuen, freien Lebens. Keine Forderungen verfolgen mich dort, keine Pflichten

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