Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/59

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„Wollen wir die Freiheit, ich meine die wohlverstandene Freiheit erhalten, so müssen wir das Volk zu regieren wissen. Das Volk ist in seiner Wehr- und Urteilslosigkeit leider stets bereit, sich den verführerischen Werbungen der Reaktionäre zu ergeben. Wir müssen es gegen sich selbst verteidigen, und dies kann nur geschehen mittelst forca, farina, e feste!

„Aha! Aus dem Iff!“ bemerkte ein witziger Herr.

Man rief lachend durcheinander.

„Ist das Ihre neue Erfindung, Liebling?“

„Sie Scherzbold!“

„Er hat aber recht,“ erklärte jemand, der offenbar italienisch verstand. „Geben wir dem Volke nicht Brot und Feste, so kommen wir selbst früher oder später an den Galgen.“

„Meine Herren!“ fuhr Liebling fort. „Die eben ausgesprochene Überzeugung ist längst fest in mir begründet. In ernster Überlegung habe ich sie an demjenigen Volke erprobt, das meinem Herzen am nächsten steht. Wenn es mir und Gleichgesinnten je gelingen sollte, dieses Volk in das ihm zugehörige und ihm noch immer gelobte Land heimzuführen, glauben Sie, daß wir es durch Parlamente und Presse unglücklich machen würden? Die europäische Korruption soll von unserem Boden verbannt sein!“

„Bravo!“ erscholl es einstimmig unter Lachen.

Man schüttelte dem Redner die Hände. Andreas kam es so vor, als würde Lieblings „Zionismus“ nicht recht ernst genommen, während er ihm doch eine besondere Stellung verschaffte. „Es könnte also nichts

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