Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/57

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„Natürlich! Sie kennen doch unseren großen Dichter. Wollen wir uns dem Kreise seiner Verehrer anschließen?“

Kaflisch suchte Andreas loszuwerden. Er hatte gehofft, der junge Mann werde zu lachen geben, was für ihn, seinen Mentor, schmeichelhaft gewesen wäre. Da Andreas augenblicklich sogar Beifall geerntet hatte, langweilte er Kaflisch.

Der Neuling, aufmerksam und beflissen, nach Doktor Bedienes Weisung von dem hier herrschenden guten Ton zu profitieren, merkte sich, daß man mit Aufklärung nicht prahlen durfte. Während sie ihren Weg fortsetzten, erkundigte er sich bei dem Journalisten, wer jene schlanke junge Frau gewesen sei. Kaflisch erklärte sogleich:

„Die wird nicht gereicht. Es ist Frau Blosch. Lassen Sie sich Ihre Geschichte mal erzählen, zum Beispiel von Diederich Klempner, der versteht es als Dramatiker.“

Sie traten an die Wennichensche Gruppe heran.

„Seien Sie mir gegrüßt, mein Liebling!“ redete Kaflisch einen ernsten Herrn mit tadellosem Frack und schwarzem Vollbart an.

„Darf ich die Herren bekannt machen?“ setzte er hastig hinzu. „Herr Schriftsteller Andreas Zumsee, Herr Liebling, Zionist.“

Indes Andreas sich verbeugte, war Kaflisch schon verschwunden. Andreas stand Herrn Liebling gegenüber, der ihn ernst ansah, ihm kräftig die Hand schüttelte und ohne etwas zu sagen, sich Wennichen wieder zuwandte.

Da der Dichter in der Fistel sprach, verstand man

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