Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/474

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

elegant umschlossen von einem Kostüm aus silbergrauer Crêpe-lisse, unterlegt mit einer etwas dunkleren Seide. Sie hatte den vorn aufgeschlagenen Straußenfederhut nicht abgenommen; sie stand vor ihren Eltern wie eine gnädig vermittelnde Gönnerin aus hohen Kreisen. Freie und gelassene Bewegungen ihrer weiß behandschuhten Rechten begleiteten ihre Worte.

„Zunächst mußt du, Papa, dem jungen Menschen einen kleinen, leidlich bezahlten Posten verschaffen.“

„Einen Posten? Ich ihm? Du bist wohl —“

„Du thust mir leid, Papa, aber es geht nicht anders. Überlege einmal, wie lange wir ihn unter uns geduldet haben und was er unglücklicherweise alles zu sehen bekommen hat. Nicht wahr, liebe Mama, man hat ihm vieles gezeigt? Was war das mit dem Krach der ttolä Nnuut«, Papa? Du hast ihn dabei viel Geld verdienen und möglichenfalls auch einen Blick hinter die Coulissen thun lassen? Könnte er nicht Indiskretionen begehen?“

„O, ich fürchte seine Indiskretionen nicht,“ murmelte Türkheimer, mit einem schiefen Blick auf Hochstetten, der nicht zuhörte. „Aber immerhin, man muß allen verleumderischen Erfindungen die Spitze abbrechen. Du hast recht, mein Kind, ich bin zu weit gegangen.“

„Du sprichst vielleicht mit Jekuser, wegen einer Stelle am Nachtkourier.“

„Wird gemacht, wird gemacht, ’ne Stelle, nicht zu fett und nicht zu mager, daß ihm nie zu wohl wird und daß er doch immer in Angst ist, sie zu verlieren.“

464