Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/466

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ihres Wohlthäter nicht mehr als alles verdanke, und von einem jungen Menschen, den Schreiber nur mit A. I. bezeichnen wolle und der das von dem Herrn Generalkonsul und seiner Frau Gemahlin in ihn gesetzte großmütige Vertrauen auf das ehrloseste getäuscht habe. Man sei ja sonst nicht haberig, aber das Betragen der beiden, oben näher bezeichneten Personen sei gewiß ein schamloses zu nennen, besonders da es fast alle Tage vorkomme. Schreiber könne weiter aus sicherster Quelle berichten, daß das sogenannte Fräulein Bienaimée Matzke ihren väterlichen Gönner mit einer ganzen Menge anderer Leute hintergehe, deren Namen wohl nichts zur Sache thäten. Ja, sie treibe ihre Gemeinerei so weit, nachts auf die Straße zu gehn, wie es heiße, um nach einem verkleideten Prinzen zu fuchen. Das müsse aber ein komischer Prinz sein, dem man nachts um ein Uhr in der Invalidenstraße auflauere, und gehöre er wohl eher dem Bunde derer mit Ballonmützen an. Diefe strengstens auf Wahrheit beruhenden Umstände dürften geeignet erscheinen, den Ekel jedes anständig Denkenden zu erregen, und werde Herr Generalkonsul dem unbekannten Schreiber seine Erkenntlichkeit gewiß nicht versagen.

Unterzeichnet war der Brief: „Mit herzlicher Hochachtung ein edler Freund.“

Einige Ausdrücke hatten Adelheid persönlich getroffen, wie ein Andenken an einen bedeutungsvollen Vorfall in ihrem Leben; vielleicht an ihren Streit mit den Levzahns? Sie empfand plötzlich eine Übelkeit. Wieviel Widerwärtiges, wieviel Widerwärtiges! Und

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