Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/450

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Unter dem Druck seines Schweigens verstummte sie.

„Allerdings hätte ich eine Erholung nötig,“ setzte sie endlich hinzu. Er sagte.

„Ich finde auch. Du bist angegriffen. Dein Teint hat sich verschlechtert, wir sollten uns nur abends treffen, bei Kerzenlicht siehst du viel besser aus.“

Sie stotterte.

„Du willst — Ich soll nur abends —? Aber du weißt, abends kann ich ja gar nicht. Wenn du nicht zu mir kommst —“

Wollte er sie denn ganz und gar loswerden!

Als sie zwei Tage später abermals erschien, fand er sich durch das Rauschen ihres Unterrocks belästigt.

„Es regt mich auf, besonders wenn ich daran denke, daß du nur ein paar Streifen Seide darangenäht hast. Wie kann eine anständige Frau das thun! Ich bitte dich, ein Geräusch verursachen, als wäre der ganze Rock aus Seide, und dabei sind es nur ein paar Streifen. Es ist ja Vorspiegelung falscher Thatsachen.“

„Wer trägt denn ganze Seide?“ wandte sie bescheiden ein.

„O, erlaube mal!“

Die kleine Matzke trug sie, und fast hätte er es ihr laut ins Gesicht gesagt.

Dennoch erging es Bienaimée nicht besser. Bei einem ihrer nächsten Besuche verhielt sie sich still und gedankenvoll. Plötzlich sagte sie im Selbstgespräch:

„Nee, es is nischt los damit. Den ganzen Nordosten habe ich nu auch schonst abgesucht.“

„Abgesucht? Wonach denn?“

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