Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/446

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Handschuhe dufteten nach Benzin. Andreas rief dennoch voll Vergnügen:

„Sie sind mir also nicht mehr bös, Fräulein Sophie?“

„Darum doch man keine Feindschaft,“ entgegnete sie.

Er that eine unbedachte Frage.

„Haben Sie denn damals das Geld eigentlich bekommen?“

„Was meinen Sie denn?“

„Na, die — Entschädigung, die Sie von meiner — meiner Tante verlangten?“

Sie murmelte:

„Es war doch bloß wegen Muttern. Die alte Frau hat so ’ne Begriffe von Anstand und so weiter. Was ich selbst bin, ich kenne doch den Betrieb und wie die jungen Herren es alle machen.“

Er beschwichtigte sie, indem er den Arm um ihre Hüfte legte und ihren Hals zu küssen versuchte. Sie sträubte sich kokett, aber ihre Miene behielt unter dem gefälligen Lächeln die Verdrossenheit aller ihrer ewig nachgetragenen Enttäuschungen.

„Ihnen ist es seitdem wohl noch immer besser gegangen?“ bemerkte sie, und ihre klaren Wuchereraugen schätzten die Einrichtung seines Arbeitszimmers ab.

„O, daran fehlt es nicht. Ich habe Glück, wissen Sie, Sophiechen, Es reißt nie ab, es kommt noch immer schöner.“

Er führte sie durch die Wohnung, dann nahmen sie an der Frühstückstafel Platz.

„Und Ihnen?“ fragte er. „Sie sind noch hübscher geworden, wie steht es denn zu Hause?“

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