XIV
Familienrat
Anfangs fühlte er sich versucht, den Betrag der verlorenen Wette mit der Post an Ratibohr abzusenden. Als er ihn dennoch persönlich überreichte, ganz öffentlich im großen Salon des Klubs, gelang es ihm, dabei so gefährlich auszusehen, daß keiner eine Frage laut werden ließ. Aber die Ehre der Welt vermochte nicht die Einbuße an Selbstachtung zu ersetzen, die jener würdelose Auftritt mit dem Ehepaar Pimbusch dem jungen Manne zugefügt hatte. Eine schale, tief unbefriedigte Stimmung war zurückgeblieben; er betäubte sie zeitweilig durch ungewöhnliche Einfalle.
„Solche Erlebnisse,“ meinte er, „verdanken wir dem modernen Wahnsinn, der die Frau zum Individuum erhoben hat. Die Einzelne macht sich zu breit in unserm Dasein, wir zeigen ihr zu viel von unserer Seele, das beeinträchtigt ihren Respekt. Ich hätte nicht übel Lust, mir eine Jacht zu kaufen, was jetzt ohnehin jeder anständige Mensch thun muß, und die Kajüte mit Odalisken anzufüllen.“
Inzwischen stellte er Nachforschungen nach dem jungen Mädchen an, das ihm einst, in den Zeiten des Café Hurra, seine Hemden aus Liebe gewaschen hatte. Mit Freibillets, auf die sie damals vergeblich gewartet hatte, konnte er sie jetzt überschütten. Wie würde sie