Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/434

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„Es hätte sogar noch schlimmer kommen können. Ich fuhr mal nach Italien, ein Freund hatte mir von dort geschrieben, die Gegend sei so schön. Wie ich aussteige, ist kein Omnibus da. Ein unheimlich aussehender Kerl bietet mir einen Einspänner an. Na, nachts im Einspänner — Ich übernachte also im Wirtshaus. Na, das Wirtshaus! Unten sitzen bloß lauter scheußliche Italiener, ganz gelb, und deutsch versteht keiner. Sie geben mir das Galazimmer, es stehen zwei Betten darin! Ich bekomme es schon mit der Angst. Ich hebe die Kissen auf, aber es ist nichts darunter. Die Thüren schließen nicht, um das Haus läuft ein Balkon; wer will, kann einsteigen. Ich verbarrikadierte mich mit meinem Koffer, aber was hilft das? Ich höre draußen immerfort was kratzen, ich versichere Sie, stundenlang kratzt es, und ich weiß noch heute nicht, was es gewesen ist.“

„Vielleicht Mäuse?“

„O! Wie können Sie das sagen! Als ich am nächsten Morgen aufwache, bin ich ganz verwundert, daß ich noch da bin. Nun fahre ich also mit dem unheimlichen Einspänner, ein anderer ist nicht zu haben. Aber vielleicht hätte ich ihn selbst dann genommen. Sie verstehn? Kolossal schöne Gegend, ich schwelge natürlich. Da dreht sich plötzlich der Kutscher auf seinem Sitz nach mir um, macht eine unheimliche Gebärde und fragt mich was. Ich verstehe nicht, aber mir ahnt, daß ich etwas erleben werde. Schließlich höre ich, daß er nichts von mir will als Geld, der Elende. ,Aben Sie Gold?‘ Ich sage: ,Nein, jetzt kann

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