Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/403

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Türkheimer seufzte.

„Was thue ich damit?“

Er warf einen neidischen Blick auf den sorglos kauenden Jekuser und legte die Serviette beiseite.

„Ich soll keinen Sekt trinken,“ sagte er. „Warum gehe ich nicht zu Bett? Bloß weil meine kleine Bienaimée mich braucht bei Ihrer ersten Festlichkeit in Ihrem neuen Heim. Ist sie nicht jung? Ist sie nicht unerfahren? Und die Versuchungen, wie leicht treten sie heran an solch Kind.“

Er wiederholte seine Klagen mehrmals und nickte weinerlich dazu. Bald genoß er nur noch ein wenig Grahambrot und knipste, in trübes Sinnen verloren, mit dem Messer die krossen Splitter fort. Sie machten unerwartete Froschsprünge, und wenn sie einmal ganz verschwunden waren, sah er mit offenem Munde umher. Schräg gegenüber begann Werda Bieratz seine Belustigung nachzuahmen. Sie schnellte ihre Brotrinde so geschickt über den Tisch, daß ein winziges Stück in Türkheimers geöffneten Schlund hinabflog. Er verschluckte sich, hustete, daß ihm die Thränen in die Augen traten, und goß vor Schreck und Unmut ein Glas Champagner hinunter.

Die kleine Matzke hatte in ihrer feierlich bewegten Stimmung mehr getrunken, als bei einem ersten Versuche zulässig erschien. Immer noch in sehr steifer Haltung, aber mit etwas schweren Lidern musterte sie die Reihen ihrer Gäste. Sie fing an, unbeabsichtigte Dinge zu reden.

„Fizelig bin ich schonst,“ bemerkte sie mit einem

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