Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/402

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„’n ganz netter Ausschank hier.“

„Hier kommen wir öfter her,“ fügte Süß hinzu.

Es gab schwarze, violette und weiße Trüffeln, ganze Trüffeln und Trüffeln in Scheiben, Trüffelsaucen, Trüffeln in Champagner und Püree von Trüffeln. Ein spanisches Ragout von Geflügeln, mit Kapern, Oliven und Korinthen in weißer Tunke, nebst Blätterteig und Kresse, entfesselte einige Leidenschaften. Nachdem die Neuheit des Gerichtes von den Meisten zugestanden war, ließ Pimbusch sich durch seinen Ehrgeiz zu der Behauptung verführen, er müsse es schon irgendwo gegessen haben. Ein allgemeiner Unwille erhob sich gegen ihn, Liebling ermahnte ihn ernst zur Wahrhaftigkeit. Bienaimée entrüstete sich.

„Wie können Sie denn so aufschneiden, mein Herr. Dies Essen hat ja meine Köchin ganz alleine ausgeknobelt. So was von Köchin lebt nich, sage ich Ihnen, meine Herren. Bloß daß sie man eben noch durch die Thüre durchgeht. Un nischt dhut das dicke faule A —“

Sie besann sich rechtzeitig.

„Un nischt dhut son Mächen als Mittagbrot kochen. Wenn Sie meinen, daß sie auch mal im Hause was anfieße! Lieber beißt sie sich ’n kleinen Finger ab.“

Außer den Speisen vermochte vorläufig nichts der Hausfrau Teilnahme abzugewinnen.

„Die Ente!“ rief sie. „Das is was für arme Leute, die ’s nötig haben. Keule und Brust, sonst kriegen Sie nischt zu essen, das andere is eegal ausgequetscht. Drum is die Sauce auch blödsinnig kräftig.“

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