Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/386

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sie in sichtlicher Erregung sich mit winzig kleinen, überhasteten Schritten fortzubewegen. Sie schleuderte die Arme geschmeidig in die Luft, daß einige der goldenen Reifen bis unter die Achselhöhlen zurückklapperten. In ihrem Drange, den behinderten Beinen vorauszueilen, warf sie den Leib vornüber. Die mit großen blauen Blumensternen durchflochtenen Haarsträhnen ringelten gleich feurigen Schlangen um Bienaimées spitze Schultern.

Sie schob ihn in das grüne Empfangszimmer zurück und schloß hinter ihnen die Thür. Dabei ließ sie ihn keinen Augenblick los, als fürchtete sie, er möchte ihr unversehens entgleiten wie ein allzuschöner Traum. Sie betrachtete ihn, beglückt und ängstlich.

„Sind Sie es denn nu wirklich?“ sagte sie, mit bebender Stimme. Aber gleich darauf stutzte sie. Andreas versetzte:

„Ich bin es, schöne Melusine.“

„Nanu?“

Sie sah ihm starr in die Augen. Plötzlich stemmte sie die Hände auf die Hüften.

„Aber so’n Ulk! Sie sind es ja garnich!“

„Ich bin der Märchenprinz Fortunato in eigener Person,“ versicherte er mit ritterlicher Anmut. Doch war er nicht im stande, ihre zornige Enttäuschung zu besiegen.

„Ich will Ihnen mal sagen was Sie sind, ’n ganzer fauler Kopp sind Sie, wenn Sie was Neies wissen wollen, Sie!“

Er zog ihren Brief aus seinem Stulphandschuh.

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