Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/375

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„Was meinen Sie zu meine Badewanne?“

„Höchst originell,“ sagte er.

„Sie haben ja was Eisiges, Sie! Ich denke immer, jeder, den ich meine Badewanne zeige, muß dreimal Hurra schreien un auf ’n Puckel fallen.“

In der Mitte des großen, mit farbigen Kacheln ausgelegten Zimmers öffnete sich das Bassin. Es hatte die Form einer Muschel, in deren rosige Tiefe drei Stufen .aus duffweißem Marmor hinabstiegen. Jenseits des goldenen Geländers, von dem das Becken eingefaßt wurde, zwischen den Fenstern aus Kathedralglas und hinter hellen, gestickten Vorhängen standen lange weißlackierte Tische, auf denen die elfenbeinernen Gegenstände sich häuften.

„So ’ne Masse Kämme,“ äußerte die kleine Matzke. „Un denn die Dosen, un die Bürschten, un die Quaste, un die Schalen, un die Tiegel, un die Büchsen, un die Pinsel, un die Flaschen un denn all die Mätzken, wo ich gar nicht weiß, wie es heißt. Un nich mal Kalinke weiß es, un sie is doch schon lange in dem Geschäft.“

„Das da sind wohl Parfüms?“ fragte Andreas, und er wies auf die gläsernen Börter, auf denen krystallene Flacons sich aneinander reihten.“

„Stimmt,“ erwiderte sie. „Un ich schmiere mir mit alle disse Wohlgerüche eegal die Haut voll. Wenn ich so in den warmen Wasser rumspaddele, denn muß Kalinke mir erst aus eine un denn aus ’ne andere Flasche besprühen. Denn rieche ich vorne meineswegen so un hinten wieder anderscht. Es is sozusagen großartig.“

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