Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/360

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„Nein, solche Range!“ Wie sie schon mit dem Lorgnon zu arbeiten versteht!“

„Meinen Sie, daß sie es ganz richtig anfaßte?“

„Und das alles in weniger als zwei Wochen!“

„O, keine Frau gehört einer bestimmten Klasse an,“ bemerkte Köpf, ohne eine Miene zu bewegen. „Vornehmsten Anstand und tiefste Canaillerie, alles besitzen sie von Hause aus. Man zieht ihnen ein neues Kleid an, und flugs entdecken sie in sich die dazu passenden Sitten.“

„Und der Alte!“

„Er scheint sich mit den Gummirädern ausgesöhnt zu haben?“

„Und er war doch ein gefährlicher Revolutionär!“

„Jetzt tritt er offenbar für das Bestehende ein. Türkheimer wird ihn dafür gewonnen haben.“

„Wenn felbst die Genossen sich jetzt im Schlaraffenland ansiedeln —!“

„Dann kann noch alles gut werden.“

Als sie sich trennten, versetzte Andreas, mit erneutem Erstaunen:

„Die Equipage! Ich bitte Sie, Herr Kollege, und die rotgoldene Livree! Das Fuhrwerk war ja feiner als Frau Türkheimer ihres!“

„Schon deshalb, weil es noch ganz neu war,“ erklärte Köpf.

Das Bild der kleinen Matzke, die mit Dogge und Lakai, Vater und Kutscher farbenprächtig und voll Pomp an ihm vorbeigeflogen war, das beunruhigende Bild ward Andreas keinen Augenblick mehr los. Er

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