Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/248

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ist ganz gut, aber wenn ein einzelner Mensch so blödsinnig viel gestohlen hat wie Türkheimer, dann kann er keinem mehr weismachen, daß ihm das wirklich alles alleine gehört. Und er will es auch gar nicht! Leben und leben lassen, denkt er. Türkheimer ist nämlich ein ziemlich aufgeklärter Mann, er sieht ein, daß der jetzt so beliebte Kommunismus thatsächlich einem Bedürfnis der Neuzeit entspricht. Natürlich bloß der gesunde Kommunismus, der sich in seinen berechtigten Grenzen hält. Über die Familie darf die Politik der offnen Hand nicht hinausgehen, das wäre gewissenlose Vergeudung des Nationalvermögens. Aber die Familie ist weit verzweigt und reicht am einen Ende bis zu den fürstlichen Personen, die im Türkheimerschen Garten hier und da einen Baum zu pflanzen pflegen. Das dachten Sie wohl gar nicht? ’s ist ’n einträgliches Gärtnergeschäft. Und am andern Ende reicht sie bis zu unser einem, der diesen oder jenen Fünfzigmarkschein aus der Luft wegfängt, mit Rührigkeit und Geschick. Verstehnse mich, sehr geehrter Herr?“

„So ziemlich. Aber man muß auch was dafür thun, scheint mir?“

Kaflisch riß die Augen auf.

„Und thun Sie etwa nichts?“ Sie Schäker!“

„Ach so,“ versetzte Andreas, und er lächelte ge schmeichelt.

„Es ist wirklich das reine Schlaraffenland,“ be merkte er, sichtlich aufgeheitert.

„Stimmt, Schlaraffenland. Was sind Sie für ’n begabter Mensch! Na, und jetzt bin ich dabei, Sie in

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