Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/245

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listiges an sich hatte. Vermutlich aber Kaflisch, und dieser hätte sich schämen sollen, denn er hatte die hundert Mark, die er von Andreas’ Spielgewinn entliehen hatte, noch immer nicht zurückerstattet. Die Unanständigkeit eines Menschen, der ihm Geld schuldete und inzwischen Klatsch über ihn verbreitete, erbitterte Andreas. Mit kalter Entschlossenheit kleidete er sich an und verließ das Haus.

Es war seine Absicht, den Journalisten in der Redaktion des „Nachtkourier“ aufzusuchen, doch traf er ihn bereits Unter den Linden, inmitten einiger Kameraden, von denen er kaum zu unterscheiden war. Sie gefielen sich sämtlich in derselben Allerweltseleganz, und ihre Beinkleider waren mit Kot bespritzt.

Kaflisch wollte freundlich winkend vorübergehen, aber Andreas erfaßte ihn am Arm.

„Auf ein Wort, bitte,“ sagte er bestimmt.

Der Reporter schnüffelte ihm neugierig ins Gesicht.

„Nu, was bringen Sie Schönes? Ist bei Türkheimers was los?“

„Was soll los sein?“

Andreas hatte sich vorgenommen, ein hartes Wort zu sprechen, aber im letzten Augenblick hielt ihn eine Verlegenheit zurück, und er fragte ziemlich höftich:

A propos, bekomme ich nicht noch hundert Mark von Ihnen?“

„Und?“ meinte Kaflisch harmlos.

„Vielleicht geben Sie mir die Summe jetzt wieder?“

„Ist das Alles, was Sie wissen? Und wegen solchem alten Witz halten Sie mich von meinen Ge-

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