Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/241

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„Sag’ mir das eine, mein Püppchen, bist du auch mit allem versorgt? Hast du noch Geld?“

Er trat heftig von ihr weg und sah sie an. Seine Augen waren ganz bleich vor Wut. Dann drehte er ihr den Nucken zu, hob die lange Kutte empor und begann, die Hände in den Hosentaschen, laut zu pfeifen. Sie versuchte sich ihm zu nähern, doch wehrte er ihr durch einen brutalen Stoß mit der Schulter. Er machte einige lange, erregte Schritte und sprach durch die Zähne:

„Es ist zu stark! Das ist wirklich zu stark!“

„Du verwechselst mich mit Lizzi Laffé!“ schrie er ihr plötzlich zu.

Sie murmelte, starr vor Schrecken:

„Ich bitte dich, beruhige dich, es ist doch nichts geschehen?!“

„Nichts geschehen?!“

Er lachte ihr gehässig ins Gesicht und setzte seinen wilden Spaziergang fort. Käufliche Person! Wenn sie nur nicht gerade vorher von der käuflichen Person gesprochen hätte! Und jetzt —

Adelheid sammelte sich. Sie flog auf ihn zu, mit flehentlicher Gebärde die Arme ausgestreckt.

„Du glaubst doch nicht, daß ich dir Geld anbiete!“

„Etwa nicht?“

Er blieb verwundert stehen, fast enttäuscht, denn ihre Ableugnung störte ihu in einer edlen Charakterrolle. Sie verdoppelte ihre Beschwörungen.

„Glaube doch das nur nicht! Wie sollte ich dich so verkennen! Ich meinte bloß —“

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