Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/207

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Andreas errötete. Er wußte nichts zu erwidern, und ärgerte sich darüber. Frau Bescheerer und Frau Goldherz drückten einander durch Blicke ihr Verständnis aus. Die kleine flatternde Dame hielt ihr Lorgnon dem jungen Manne ganz dicht unter die Nase.

„Natürlich!“ verkündete sie erfreut. „Wie Tannhäuser. Aber woran liegt das nur?“

Frau Mohr stieß ihr gutmütiges Lachen aus.

„Warum lassen Sie uns im Stich, Herr Zumsee? Unterhalten Sie sich besser anderswo?“

„Gnädige Frau thun mir Unrecht —“ versetzte Andreas, doch Adelheid, die sich am Theetisch zu schaffen gemacht hatte, schnitt ihm das Wort ab.

„Hoffentlich thun Sie ihm Unrecht, liebe Bertha. Das heißt, wenn es nicht bloße Ausreden sind, so sitzt er zu Hause bei der Arbeit, Tag für Tag, vom Morgen bis Abend.“

„Nein, diese Dichter!“ rief Frau Pimbusch. „Es ist erstaunlich, was sie manchmal leisten!“

Sie ließ ihren grünlichen, verquollenen Blick, der vieles sagte, zwischen Adelheid und Andreas hin und her wandern, während sie sich erkundigte:

„Wollen Sie Ihre täglichen Anstrengungen noch lange fortsetzen?“

„Thun Sie des Guten nicht zu viel — beim Dichten!“ warnte Frau Bescheerer. „Sie sehen ziemlich angegriffen aus.“

Sie wandte sich an Frau Türkheimer.

A propos, Sie, liebe Adelheid, sind heute thatsächlich noch jünger.“

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