Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/119

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„Mein Name ist Ausspuckseles,“ sagte er mit Türkheimers schleppender, leicht näselnder Stimme, „Generalkonsul Ausspuckseles, und hier ist meine Frau, geborene Rinnsteiner.“

Er stand atemlos, rot im Gesicht, und hielt sich die Seiten. Köpf kicherte leise, er blinzelte so verräterisch, daß Andreas bei näherer Betrachtung nicht gewußt hätte, ob der andere über seinen Scherz oder über ihn selbst lachte. Der junge Mann ging schon zur Thür, kehrte aber eilig zurück.

„Ach, ehe ich’s vergesse! Hier in der Wohnung ist doch ein Zimmer frei. Bitte, belegen Sie es für mich, ich ziehe nächsten ersten ein. Dies ist wenigstens eine Gegend, wo eine Dame sich nicht gleich kompromittiert. Wenn sie schon arme Dichter glücklich machen wollen, darf man ihnen doch nicht zumuten, es in der Linienstraße zu thun.“

„Sehr richtig!“ bestätigte Köpf. „Solche weise Voraussicht ehrt Sie. Sie scheinen wirklich die Mittel zu besitzen…“

„Mit denen man was wird! Das sagt mir jeder!“ rief Andreas, schnalzte mit den Fingern und verließ, sehr zufrieden mit sich, das Haus. Er hatte sich gehütet, Köpf etwas von Ratibohr zu erzählen und von Türkheimers Neigung, seine Frau mit einem harmlosen jungen Mann glücklich werden zu lassen. Auch die Geschichte mit dem Schneider hatte er für sich behalten. Doch war er mittlerweile in der richtigen Stimmung, um sich in die Mohrenstmße zu begeben.

Der Angestellte, dem Andreas Frau Adelheids

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