Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/404

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tig zucken, während er sich auf der Mauer um die Ecke drückte. Der Cavaliere Giordano ging ihm mit ausgestreckten Händen nach.

„Mein lieber Dorlenghi, wie kann der Irrtum dieser braven Leute —. Ich versichere Sie, daß nur Ihr ungewöhnliches Talent —.“

„Lassen Sie, Cavaliere, es ist das unverdiente Glück, dem meine Nerven nicht widerstehen. Und bei alledem —“

Unvermittelt stieß er nach allen Seiten, er hielt sich die Stirn, er stöhnte wund.

„— habe ich Sie kompromittiert und in Gefahr gebracht: Sie, meinen Wohltäter!“

Der Cavaliere begann zu schnuppern.

„Wie denn, mein Lieber? Erklären Sie sich.“

Der Kapellmeister machte, die Fäuste an den Schläfen, fortwährend:

„O! O!“

Vom Platz kam ein Durcheinander von Rufen:

„Wir wollen Frieden! Wir wollen den Advokaten!“ — und immer wieder das Gebrüll des Savezzo:

„Wenn ihr ihn ruft, werde ich machen, daß ihr die ersten seid, die seine Rache spüren!“

Der Cavaliere Giordano sah sich unruhig um.

„Was habe ich zu fürchten? Sie müssen nun sprechen.“

„Der Schneider…“

Der Kapellmeister legte die Hand um den Mund und preßte die Worte zwischen den Fingern hervor:

„Ich war von Sinnen, ich wußte seine Beleidigungen nicht mehr zu erwidern … Da habe ich ihm gesagt, Sie betrögen ihn mit seiner Frau.“

Der alte Tenor lachte meckernd.

„Eh! und wenn es wahr wäre.“

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