„Freilich, die ,Arme Tonietta‘“, antwortete die Galerie, und im Stehparterre setzte Galileo Belotti hinzu:
„Genug mit den Buffonen!“
„Maestro! Maestro!“
Auf der Galerie stampfte es.
„Es ist halb zehn, wir warten eine Stunde“, stellte der Kaufmann Mancafede fest. Drüben sagte Frau Polli:
„Diese Komödianten machen sich über uns lustig.“
Um ihr gefällig zu sein, pfiff ihr Mann. Darauf pfiff es in allen Winkeln.
„Wir wollen die ,Arme Tonietta‘!“
„Was liegt mir an der ,Armen Tonietta‘“, dachten der Advokat Belotti und die entlobte Rosina Giocondi.
„Maestro! Maestro!“
Plötzlich erschien er in der kleinen Tür unter der Bühne. Man klatschte ironisch, man machte „Ah!“
Er hielt die Hände ungeschickt vor sich hin, hastete gebückt und war äußerst bleich.
„Der arme junge Mensch!“ sagten die Damen.
„Die Kanaille!“ dachte er. „Sie weiß nicht, was für eine Stunde sie mir bereitet hat. Sie treiben ihren Unfug eine Stunde lang, — indes ich hinter einer dunklen Kulisse stehe und leide wie ein Tier. Dann lassen sie mich kommen, indem sie pfeifen.“
Er kletterte auf seinen Drehbock, klopfte mit dem Stock auf und sah, an den Spitzen seines Kinnbartes reißend, im Orchester von einem zum andern.
„Nonoggi, man spricht nicht mehr, wenn ich da bin!… Herr Zampieri, geben Sie Obacht auf ihre Quinten!“
„Er wird sich vergreifen, wie gewöhnlich“, dachte der Kapellmeister. „Alle denken an etwas anderes, diese Aufführung ist unmöglich, warum lege ich den Stab nicht hin und gehe. Wenn man dieses Publikum ansieht —“