Page:H.M. Die Ehrgeizige.djvu/24

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dings so zerfahrene Wesen seines Prinzipals mit dem bevorstehenden Prozeß der Kreditbank zusammenhänge. Sein Name war auf der Liste der Bestochenen, das wußte im Café jeder; und morgen oder übermorgen konnte es in den Zeitungen stehen.

Frau Camuzzi, die noch mehr wußte, ließ den Conte schon seit acht Tagen keine Minute aus dem Auge. Zu seinen Verabredungen folgte sie ihm heimlich in einem Mietswagen. Zog er sich in sein Arbeitszimmer zurück, blieb sie an der Tür und lauschte. Einmal stöhnte er ungewöhnlich viel, sie hörte ihn Schiebladen öffnen und zustoßen, dann ein merkwürdiges Knacken: da trat sie ein. Malfigi hielt einen Revolver in der Hand. Sie nahm ihn ihm fort und sagte:

„Glauben sie denn wirklich, daß es so schlimm steht?“

Er deutet nur nach dem Schreibtisch, auf ein neidgelbes Heft des „Morisators.“ Sie kenne den Artikel, sagte Frau Camuzzi; schon vor seinem Erscheinen habe sie ihn gekannt. Der Verfasser, dieser Savezzo, sei ihr Freund.

„Und sie haben mir nichts gesagt! Sie sind also auch meine Feindin?“

Sie setzte ihm auseinander, daß dieser Savezzo ein Fanatiker sei, vielmehr ein Mensch, der seinen Erfolg auf der Wahrheit zu begründen hoffe, wie die andern auf dem — Entgegenkommen. Mit Geld sei

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