Page:H.M. Die Armen.djvu/91

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.


Der Professor prüfte ihn nur mehr wöchentlich. Inzwischen sah er Hans Buck, immer ihn. Das Bürschlein wehte herein — atemloser als sonst, war morgen ein Heft abzuliefern. In letzter Stunde, früh fünf Uhr, trieb ihn einst die Furcht her, und von dem Arbeiter, den er aus seinem kurzen Schlaf weckte, ließ er sich die Aufgabe machen.

„Weißt du, wie ich das erstemal dir Vokabeln abhörte? Kein Jahr, und du hast mich eingeholt. Du wirst fertig sein, und ich noch immer, ein armseliger Pennäler … Nein!“

Er stampfte auf.

„Das will ich nicht. Ich will heraus und Geld verdienen!“

„Auch du?“

„Bin ich umsonst dein Freund? … Warum kommst du nie nach Beutendorf zum Tanz? Ein einziges Mal doch! Du würdest sehen, daß ich dich ersetze bei deiner Schwester Leni. Niemand darf ihr zu nahe treten!“ rief er kühn — und dann leichthin: „Was meine Vettern Heßling betrifft, verachte ich sie. Tue es auch! … Oder befürchtest du Böses von ihnen?“ fragte er angstvoll.

Da Balrich ihn durchdringend ansah, bekam er das scheinheilige Gesicht, das seine hellen Züge ihm gaben, wenn er etwas Schlaues dachte.

„Auch mich haben deine Leute wohl verdächtigt bei

87