Page:H.M. Die Armen.djvu/274

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

läßt sie heran, als sei es nichts und ihn schütze sein Recht. Gibt sich Halt, der gesetzte Mann, stemmt sich fest auf seine Beine, die mutig in diesem harten Leben standen. Ihm schlottern die Kleider seit diesen Wochen, die Wangen hängen ihm grau herab. „Ihr Lumpenhunde!“ Da prallen sie an ihn, entblößt wird sein kahler Kopf, seine Fäuste stoßen in sie hinein, sie werfen sich auf ihn, er verschwindet.

Als sie sich zerteilten, lag er da, ein Messer in der Brust, und röchelte. Balrich droben riß das Fenster auf, er wollte schreien. Umklammert und zurückgezogen schlug er zu und traf das Bürschlein. „Du bist gesehen,“ sagte es. „Flieh!“ Er wollte nicht, aber es drang in ihn. „Vor der Nacht noch kommen sie und fangen dich. Aber heute nacht geht es los. Du siehst doch, es kann nicht länger dauern. Willst du den Deinen in den Arm fallen? Sollen sie niemals dreinschlagen?“

Das Bürschlein drückte ihm die Mütze in die Hand, es spähte aus der Tür: alles leer, alle drunten bei dem Getöteten. Balrich brach auf. „Du weißt, wohin,“ flüsterte zitternd das Bürschlein; — so entkam er, über die Wiese, im Abendgrau.

Er suchte Deckung die Landstraße entlang, machte Umwege in der Stadt durch die leersten Gassen, schlich hervor, unter ihr Haus … Sie

270