Page:H.M. Die Armen.djvu/267

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Ein Geräusch hinter dem Bett, Balrich faßte nach der Waffe; aber hervor kam das Bürschlein. Da lief Balrich hin und umarmte ihn. „Du gutes Bürschlein! Ohne dich wäre es nun schon aus mit mir.“ Aber er fühlte einen Widerstand. Der junge Reiche wollte dies nicht hören, er machte sich los.

„Danke mir nicht,“ sagte er zornig, mit Augen, groß und von Tränen schimmernd wie die eines Mädchens. „Nur nebenher und nicht gern habe ich mich aufgehalten bei den Arbeitern und bei dir. Ich lief zu einer Anderen —“

Er krümmte sich über den Bettpfosten.

„— und die war es nicht wert.“

Schluchzen, über dem Bettpfosten. Dann stellte er sich vor ihrem Bruder auf und fragte:

„Sie hat mich weggeschickt, kannst du es ihr verzeihn, der du mein Freund bist?“

„Du Bürschlein,“ sagte der Bruder mit Nachsicht. Der Siebenzehnjährige rang die Hände.

„Welch ein Unglück! So ist es denn möglich, daß ein Mädchen nicht fühlt, kein Mensch, in ihrem ganzen Leben kein Mensch werde so sehr sie lieben! Ich hätte es nie geglaubt. Für mich geht die Welt unter.“

Der Bruder umspannte seine gerungenen Hände. Es rang auch in ihm, er sagte gequält: „Laß sie!

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