Page:H.M. Die Armen.djvu/15

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Essen, die Prügel für die Kinder, hörte durch das hallende und zitternde Haus alles was vorging, was das Leben der Menschen war und was es schon nicht mehr war: ihr letztes Wimmern, ihr Abschiedsgestöhn. Aber öfter als Sterben hörte er Gebären. Er sagte sich dann, je nachdem ihm an dem Abend zu Sinn war: „Wieder ein Mann für die Arbeiterbataillone“ oder: „Heßling kann lachen; wieder ein Dummer.“

Denn der Arbeiter Balrich sah, wie die Dinge lagen, in der Person des Generaldirektors Heßling den höchsten Zweck und das letzte Ergebnis des ihn umgebenden Lebens, aller dieser Mühen, Aufregungen und Schmerzen — und nicht nur dieser hier. Von Gausenfeld zu schweigen, die Stadt, wie sie war, arbeitete für den Reichen und fristete sich nur durch ihn. Das Land selbst drehte sich wahrscheinlich nur um seinesgleichen. Ihm zuliebe das Militär; und der König sogar eigentlich sein Narr. Den hielt er sich aus, er aber verdiente. Auf das Geld kam es an.

„Wenn es auf das Geld ankäme,“ sagte an seinem Fenster der Professor, „dann würde dieser Heßling mit Recht die Umstände meines Lebens auf jene Stufe hinabdrücken, wo seine Lohnsklaven schmachten, — indes er selbst —.“ Hinter dem Wald wohnte er selbst. Über dem von ihm bebauten Tal der Armut und des Unrates, aber bewahrt vor seinem Duft und Anblick hinter eigenem Wald auf grünem Hügel,

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