Page:H.M. Die Armen.djvu/142

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.


„Nun ja — immerhin,“ sagte der Doktor und lachte. „Aber weshalb sind Sie eigentlich gekommen?“

„Weil ein Medizinalrat,“ sagte Balrich sicher, denn hierauf war er vorbereitet, „meine geistige Gesundheit bezweifelt.“

„Was noch nichts beweist,“ fügte der junge Arzt hinzu … „Aber Sie haben sich nicht gesetzt. Bewegen Sie sich ganz wie Sie wollen! Wir unterhalten uns hier nur; Sie sehen, ich schreibe mir nicht einmal auf, was Sie sagen.“

Dennoch fühlte Balrich, es komme an, nicht allein auf jedes seiner Worte, auch darauf, wie er die Hand führte, und ob er einen schnelleren Schritt tat oder hoch sprach anstatt tief. Er blieb regungslos stehen.

„Also setzen wir uns?“ fragte der Arzt nochmals. Da ging Balrich steif auf den Sessel zu und setzte sich auf die Armlehne.

„Weil es schon gleich ist,“ dachte er dabei. Der Arzt schien es nicht zu bemerken, er warf den Kopf in den Nacken und sagte in die Luft:

„Fühlen Sie sich krank? … Nein? Kein Blutandrang oder Schwindel? Nein? Aber Sie haben sich doch nackt in Ihr Fenster gestellt,“ sagte er plötzlich mit Nachdruck und prüfend den Kopf gesenkt. Balrich saß starr. Dann war alles eine Falle gewesen? Der da hatte sich zum Schein auf seine Seite gestellt, eine gemeine Falle! Wütend warf er sich nach

138