Page:H.M. Diana.djvu/85

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Er atmete tief auf vor Genugthuung, denn er meinte, er habe ihre Menschlichkeit entdeckt.

„Oder eine Konigin.“ versetzte er bedeutsam.

Sie wiederholte, die Schultern hebend:

„Oder eine Königin.“

Dann stand sie auf.

„Kommen Sie wieder, Herr Doktor. Wir haben uns noch mehr zu sagen.“

„Hoheit, ein Befehl von Ihnen genügt zu jeder Stunde, mich herzuführen.“

„Durchaus nicht. Sie haben zu arbeiten, ich sitze unthätig. Kommen Sie, sobald Sie Zeit haben.“

Er ward von einer freudigen Regung erfaßt. Das Gefühl, gewürdigt zu werden, machte ihm Mut zu einem langen, dankbaren Handkuß. Und er entfernte sich, wie auf Wolken getragen von dem Bewußtsein, er habe mit den Lippen das Fleisch der Herzogin von Assy berührt.

Sie erfuhr von Pavic, daß ihre Pläne viel Geld kosten würden, und erstaunte darüber.

„Es wird eine unerhörte Agitation nötig sein und klingende Ermunterungen nach allen Seiten.“

„Das muß eine neue Eigentümlichkeit des Volkes sein. Dafür, daß man ihm Freiheit, Gerechtigkeit, Aufklärung, Wohlstand giebt, verlangt es auch noch Trinkgeld.“

Der Tribun senkte den Kopf.

„Aber ich habe nichts dagegen,“ erklärte die Herzogin.

Darauf schlug er ihr für alle finanziellen Operationen den Baron Nustschuk vor.

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