Page:H.M. Diana.djvu/47

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

wurde. Das Volk besaß lauter Marotten. Es sang in sogenannten Volksliedern von Türkenkriegen, die niemals stattgefunden hatten.

Sie hatte die Ruder weggelegt, das Boot war ans Land geschleudert. Sie stieg aus. Der Alte kreischte noch einmal auf und schlich scheu davon. Sie besah sich durchs Lorgnon die jungen Burschen, die ungeschickt stehen blieben.

„Haßt ihr mich denn sehr?“ forschte sie wißbegierig.

„Prosper, warum antworten die Leute nicht?“

Der Jäger wiederholte ihnen die Frage in ihrer Sprache. Schließlich sagte eine Stimme, die noch heiser vom Fluchen war.

„Wir lieben dich, Mütterchen. Gieb uns Geld für Schnaps.“

„Prosper, frage sie, wer der Alte ist.“

„Unser Vater.“

„Trinkt ihr viel Schnaps?“

„Selten. Wenn wir Geld haben.“

„Ich gebe euch welches. Aber die Hälfte gebt ihr eurem Vater.“

„Ja, Mütterchen. Alles was du befiehlst.“

„Prosper, geben Sie ihnen —“

Sie wollte sagen: zwanzig Franken, überlegte aber, daß das Volk sich tot trinken konnte.

„Fünf Franken.“

„Die Hälfte dem Vater,“ wiederholte sie und stieg schnell ins Boot.

„Wenn ich zusehe, werden sie es ihm natürlich

31