gleichgültig. Ich habe innerlich alles längst aufgegeben: verzeihen Sie mir, daß ich es Ihnen nicht früher gesagt habe. Ich verlasse Rom und ziehe mich von allem zurück.“
Er brauste auf.
„Sie könnten!“
Er faßte sich, faltete die Hände und wiederholte: „Sie könnten! Herzogin, Sie könnten eine Sache verstoßen, die auf der Schneide steht. Ein Volk, das Sie anbetet und das in diesen selben Tagen in Ihrem Namen für die Freiheit kämpfen wird!“
Sie winkte ihm zu.
„Still, still, lieber Freund, ich weiß alles, was Sie zu sagen haben. Ich glaube nun gar nicht an den Sieg dieser sogenannten Mönchsrevolte. Aber davon abgesehen: dieses Volk wird herzlich froh sein, wenn mir es mit der Freiheit verschonen. Erinnern Sie sich der Zeit der Pächterunruhen? Wie sie mich haßten, weil ich ein paar liberale Reformen wagte, weil ich Aufklärung, Gerechtigkeit, Wohlstand einführen wollte! Ich aber liebte sie schwärmerisch, weil ich sie als tiernahe Halbgötter sah, als übriggebliebene Bildsäulen heroischer Zeiten, streng und bronzen unter großen, friedlichen Tieren, neben Haufen von Knoblauch und Oliven, bei riesigen, gebauchten Krügen aus Thon. Auf so viel Schönheit wollte ich ein Reich der Freiheit gründen. Heute verzichte ich und ziehe mit den Statuen allein meines Weges.“
Sie sprach immer leiser und dachte dabei: „Was sage ich ihm?“ Sie sah ihn heiter inmitten seiner