Page:H.M. Diana.djvu/232

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Angelegenheit, einer unglücklichen Verbannten ihr irdisches Gut zurückzugewinnen.“

„Um dafür belohnt zu werden.“

„Das ist nicht unmoralisch.“

„Ich sage ja nichts, lieber Sohn.“

∗             ∗

Die Cucuru fragte ebensowenig nach den Träumereien der Herzogin. Vinon mußte ihr Schreibgerät ordnen und über die nächtliche Zusammenkunft beim Wechslerbogen einen reinlichen Bericht aufsetzen für den dalmatinischen Gesandten.

„Stets auf französisch, meine Vinon. Es ist die Diplomatensprache.“

„Und, Maman, wenn wir nicht so gut französisch schrieben, dann würden sie vielleicht noch weniger dafür geben.“

„Noch weniger! Die Schufte! Eine saubere Regierung, die einer armen, alten Frau für ihre mühsame Arbeit solche Hungerlöhne zahlt. Ihr könntet sticken für Geschäfte und würdet noch ebensoviel verdienen.“

Man warf rasch eine Handarbeit über das angefangene Schriftstück; Lilian betrat das Zimmer.

„Gebt euch keine Mühe,“ sagte sie. „Ich habe es vorausgewußt, ihr würdet euch heute wieder mit eurem schmutzigen Gelderwerb befassen.“

„Schmutziger Gelderwerb? Vinon, hat sie schmutziger Gelderwerb gesagt? Aber das Geldausgeben, wenn man keines auszugeben hat, das ist wohl sauberer, mein

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