Page:H.M. Diana.djvu/226

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aus, wie ein Bogen, doch nun sehen wir wohl, daß es ein Turm ist. Merke dir das, Lazise, wir sagen es daheim.“

Der Wohlgebildete grunzte. Er stieß gewaltsam aus:

„Mütterchen, wo ist dein Haar?“

Der andere fuhr auf:

„Dein Haar! Gieb es, wo ist es?“

Sie fühlte, sie werde ihre Haltung verlieren, und dachte an die Bestien, die ihren Bändiger erblassen sehen.

„Nun geht heim!“ befahl sie, und setzte gleich hinzu, unsicherer und schwacher:

„Geht ihr heim?“

Die beiden Wilden rutschten auf den Knieen, tastend und schnaubend.

„Ja ja. Alle sollen kommen und dich befreien. Aber gieb dein Haar!“

Sie streckten die Hände aus und wagten doch nicht unter den Bogen zu greifen. Ohne Mauer und Gitter war er ihnen verschlossen durch einen magischen Strich.

Die Herzogin nahm sich zusammen. Sie rief zornig und mit Gewalt:

„Ihr geht auf der Stelle!“

Sie richteten sich auf, sahen einander an, bezwungen und traurig, und schlichen zur Seite. Einer wandte sich.

„Es ist gut, Mütterchen, wir gehorchen.“

Und sie tauchten langsam in das Dunkel.

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