Beim Weggehen drückte die Herzogin Pisellis Hand, zur Belohnung, weil er so schön gestanden und ihr Gesichtsfeld geschmückt hatte. Sie verspürte Lust, ihm etwas Süßes in den Mund zu stecken.
Piselli reckte sich und rief aus:
„Welch Glück! Wir sind allein!“
Er umschlang die Blà und trat mit ihr, in der Versunkenheit eines Bühnenglücks, vor das weit und blau klaffende Fenster.
Sie sah bittend nach seinen gefalteten Brauen.
„Du biegst deinen Kopf so liebevoll, und er sieht doch wild aus.“
Zum Erschrecken plötzlich brach seine üble Laune los.
„Diese Frau mag der Teufel holen!“
„Aber Orfeo!“
„Welch ein Hochmut!“ so knirschte er und warf die Arme in die Luft.
„Welch ein Hochmut! Aber er wird gestraft! Sie soll nur warten, solch ein Hochmut wird gestraft!“
„Mein Gott! Was hat sie dir gethan?“
„Mir? Gar nichts. Und was sollte sie mir thun? Will ich denn etwas von ihr? Für so viel Hochmut ist sie überhaupt nicht schön genug!“
„Aber … Sie ist ja so schön! So wunderschön!“
„Ach was, ich kenne hundert schönere … dich zum Beispiel,“ setzte er herablassend hinzu.
„Und erstens ist sie kalt, abscheulich kalt. Das schließt schon jede Schönheit aus. Ich verlange ganz etwas anderes. Aber ganz etwas anderes. Die rechte Frau … Da haben wir’s!“