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Page:H.M. Diana.djvu/122

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ihren Füßen seine erste, ungeschickte Begierde. Beates reifes Herz trank dankbar dieses seltene Elixir; doch konnte sie unmöglich einem jugendlichen Stürmer zuliebe von ihren langjährigen Grundsätzen abweichen. Innerhalb der Landesgrenzen durfte nichts vorkommen. Sie verständigte hiervon ihren Verehrer, mit dem Hinzufügen, zu einer Reise ins Ausland lasse ihr die Politik keine Zeit.

Zwei Tage später ertrank der arme Brabanzine bei einer Bootfahrt. Gleichzeitig erhielt Beate Schnaken von ihm einen Brief, den sie im ersten Schmerz ihrer Umgebung zu lesen gab. Dieses beklagenswerte Ereignis brachte es erst wieder allen zum Bewußtsein, wie sympathisch Beate sei. Am Grabe ihres unglücklichen Liebhabers wurde sie von seiner Mutter in die Arme geschlossen. Sie trug dabei einen großen, schwarzen Crepeschleier, und die Musik spielte etwas aus einer Oper. Die gemeinsamen Thränen der beiden Frauen, der Mutter des jungen Mannes und der Geliebten, um deretwillen er gestorben war, kamen jedermann unsäglich rührend vor. Sie gewannen der Dynastie Koburg unzählige Neigungen zurück.

Die Herzogin begriff Beate vollkommen; nur die Mutter mar ihr unverständlich. Sie zog sich innerlich fremd und feindlich zurück von solcher melodramatischen Seelengüte, bei der mit dem Zorn auch der Stolz abdankte, und bei der den Toten ein Unrecht geschah. Sie sprach es aus und wurde für neidisch gehalten.

Indessen war sie der Meinung, ihr Glück sei über solche Wechselfälle längst hinausgewachsen. Es106

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