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Ostpreussische Sagen und Schwänke/De Boaresteeker

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De Schöppenpöller on Fischhauser
Man hierorts „Boaresteeker“ nennt,
Ick zweifel aber, ob uck jeder
Dem Grund von der Betöknung kennt.

De Schöppenpöller Borgermeister
Hadd sick e Boarepölz gekofft
On keem damöt op önem Schläde
Von Königsberg ganz onverhofft.

Als he stolzeerd nu äwern Marktplatz,
Gliek alle Junges leepe weg,
Uck kröge enge ole Wiewer
E ongeheuer grote Schreck.

Se schröge alle, wat se kunne:
„Lied', helpt ons doch, e Boar ös fri!“
Et duurt nich lang, da keeme Männer
Möt Stange, Spieße denn herbi.

„Na nu man forsch, steekt dod dem Boare!“
So schröge disse Helde lut. —
De Borgermeister mußte renne
On tog dem Boarepölz sick ut. —

Öm Stadtwold von Fischhause wäre
De Kaddicksbeere enstmoals roar,
[066]Als danoah socht e Fru ent Dages
Seech hucke se e grote Boar.

Voll Schrecke leet dem Korw se stoahne
On rennt torüg gliek noah de Stadt,
De Börger röckde ut drop alle,
Et blew to Hus nich ene Katt.

Möt Pieke on möt lange Säbels
Ging op dem Boare man nu los,
Doch als man neger rangekoame,
Wär et e oler Stobbe blos.