Läuschen und Rimels/Dei Honnigkauken

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Wenn mal so’n Giezhals anführt wad,
Denn lacht em ut dei ganze Stadt,
En Jereman deiht em dat günnen
Un Keine wad ein Hoa d’rin finnen. –
Na, tau Schwerin, doa wier einmal
Ein Rathsherr, Namens Bolzendahl,
Dei wier so giezig, dat hei stünk,
Dat hei man klores Wate drünk
Un dröges Brodt doatau vetehrt,
Denn Botte würr nich upgeschmeert.
Ganz vören äwe wier hei bögt,
As wull hei All’ns tausamen raaken,
Un as ’ne Backbeer wier hei drögt.
Pfui Deuwel, wat wier’t för en Knaaken!
Na, einmal güng dit oll Gestell
Des Abens up dei Straaten ’rümme –
Dat was sien Mohr, dat dehr hei ümme –
Dunn kreeg dei Düwel em bi’t Fell,
Un kahrt em nah ’ne Straat herin,
Wo ein Kanditerbaur d’rin stünn.
Dei wier so prächtig upgeputzt,
Dei Kauken stünn’n an’t Finste lang,
Un Allens wier so blink un blank,
Dat unse Rathsherr ganz vedutzt
Still steiht un so’n Gelüsten kriegt,
As wenn ’ne Fru in Wochen liggt.
Hei wier, as wier hei rein besäten:
Hei müßt en Honnigkauken eten.
Dei Düwel hahr em bi den Kragen,
[199]Em würr ganz wunderlich tau Mauth.
En Schilling wull hei woll d’ran wagen!
Je, äwerst! – Je, dat wier recht gaut.
Hei segg tau veele Lühr doa stahn,
Dei all doa Kauken eten dehren.
Hei künn doch nich herinne gahn
Un vör en Schilling doa vetehren?
Un vör vier Gröschen doa in Kauken tau vefreten!
Je, leiwest hahr hei sich jo all dei Hoa utreten.
As hei so geiht mit sich tau Rath,
Dunn kümmt en Jung heraf dei Straat.
»Täuw«, denkt hei, »dit kann helpen Di«,
Un röpt den Jungen tau sich ’ran:
»Mien Sähning! oh, wist Du för mi
Woll ’rin nah desen Lahren gahn
Un mi för’n Schilling Honnigkauken hahlen?
Ick will Dien Mäuh Di ok betahlen:
Hia is en Schilling ok för Di,
Un dese hia, dei is för mi.« –
»Schön«, seggt dei Jung, »dat sall gescheihn«,
Un springt herinne nah dei Baur. –
Nu hahrt Ji süllt den Ollen seihn,
Wat em sünd för Gedanken kamen,
Wo em so lecke würr tau Maur,
Wo em dei Saft leep in den Mund tausamen!
Wo schmirkst hei mit dei Lipp,
Wo bäwete dat oll Geripp!
»Na, dat ’s gewiß! So’n Honnigkauken«, sähr’e,
»So’n Honnigkauken hett nich Jere.
Un wenn ick ok mien Geld veschwenn
Un maak en Streich, en recht unklauken,
So’n Honnigkauken is dat Schönste, wat ick kenn.
Wat schmeckt doch prächtig so en Honnigkauken!«
As hei sich dit noch malt so för,
Dunn kümmt dei Jung herute ut dei Döhr
Mit einen Kauken in dei Hand
[200]Un frett dorin för’t Vaterland.
»Na, Herr, wo dit sich glücklich trefft!
Doa hew ick maakt en schön Geschäft.
Dit is dei letzt, den’n dei Kanditer hahr,
Den’n führt ick sülwst mi tau Gemäuth.
Wat schmeckt dei Kauken prächtig! Herre!
Wat schmeckt dei Kauken doch so säut!
Doa hebb’n S’ ok Ehren Schilling werre!«