Läuschen und Rimels/De Deckelweden
[232]Herr Kreihenbom up Holtenhagen,
De röppt sick Korl Smidten ’ran
Un seggt: »Korl, in den negsten Dagen,
Denn fang wi an tau decken an,
Weitst du woll nich kein Deckelweden?«
Korl was bekannt bi all un jeden
As so’ne Ort von Holtscheni;
Hei arbeit’t woll, doch je nah dem
Bedrew hei en Geschäft dorbi
Mit Hakenkrümmel, Ledderböm,
Mit Bandstöck un mit Bohnenschächt,
Un würd’n in Frühjohr Arwten leggt,
Denn künn de Utsat nich gelingen,
Korl müßt de Arwtstrük dörtau bringen.
»Je«, seggt hei, »Herr, von Deckelweden,
Dor is hir ’rüm nich vel tau reden,
Up Ehren Fell’n, dor stahn jo kein.«
»Dat weit ick«, seggt Herr Kreihenbom,
»Doch heww ick nilig fluggs weck seihn
Tau Golchen, längs den Wischensom,
Du weitst woll, bi den Oberförster –
Doch, Korl, hürst du, ick segg dat man,
Wat gell’n uns frömde Weden an!
Ick gew för’t Dusend di sös Gröschen,
Un’s Winters kannst du bi mi döschen.
Na, seih doch mal so’n beten rüm.«
»Je«, seggt Korl Smidt, »dat is woll slimm«,
Un geiht. Indeß den annern Morgen
Ward hei en Dusend ran besorgen.
Na, schön! Herr Kreihenbom, de seggt:
»Nimm man din Wedenbund un legg’t
Herinne in dat Wagenschur,
Un hürst du, Korl, dat’t keiner süht!«
[233]So geiht dat nu ’ne ganze Tid.
All Morgens dröggt herin in’t Dur
Uns’ Korl en frisches Bund un stellt
Dat rinne in dat Wagenschur;
All Morgens kriggt hei ok sin Geld.
»Nu is dat naug! Nu kän wi decken,
Nu hewwen wi Weden naug taum Binnen.«
Je ja! je ja! – In allen Ecken
Is blot ein einzigst Bund tau finnen.
»Wo, Dunnerwetter! Na, is dit en
Entfahmten Streich! Na, raupt mal Korl Smidten!«
Na, Korl, de kümmt. »Wo sünd de annern Bün’n?
Dor is jo blot ein Bund tau finnen!«
»Je, Herring«, lacht Korl Smidt un seggt:
»Dat ein heww’ck ümmer wedder bröcht.
Ob ick s’ den Oberförster nem
Oder Sei, dat dücht mi ganz egal;
Denn stehlen müßt ick s’ doch enmal,
Un dit was mi so schön bequem.«