Kleine Erzählungen 5

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Kleine Erzählungen 4.
by Matie Ploner

Kleine Erzählung 5: N om plen de debic, che fova trement amalé

N om plen de debic, che fova trement malé, à dit a so confessour, che la sola grazia, che l volëssa damané al Signour, fossa de i' slongé chësta vita, fin che l podëssa paié i debic. L confessour cherdëva, che l malé assa la bona ntenzion de paié ju i debic, e respon, che chësta fossa la dërta (gauja) per speré, che l bon Dio l ejaudissa de chël che l preia. Se Dio me fajëssa chësta grazia, disc l malé, te chël che l s' ousc (da l' autra parte) vers n compagn, mi saria segur de no morì mei. 

Übersetzung[1]

„Ein mit Schulden beladener Mann, der schwer krank war, sagte zu seinem Beichtvater: die einzige Gnade, um die er Gott zu bitten hätte, wäre, ihm das Leben auf so lange Zeit zu verlängern, bis er seine Schulden bezahlen könnte. Der Beichtvater glaubte, er habe die gute Absicht, seine Gläubiger zu befriedigen, und antwortet: es sei dies ein guter Grund zu hoffen, dass Gott seine Bitte erhöre. Wenn mir Gott diese Gnade erwiese, sagt der Kranke, sich gegen einen Freund wendend, so wäre ich versichert, dass ich nie sterben würde“ (Steiner 1807, 47 – 48).

  1. Bernardi- Videsott Geschichte der ladinischen Literatur p.139