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[§ 123–126.
Lautlehre. – Die Konsonanten.

Diese Assimilazion wird später fallen als die Ent- wicklung des Endsilbenvokals in Wörtern wie arathar 'Pflug' aus *arathr (§ 109), da diese stimmloses tk bewahrt haben.

124. c) Erst einige Spuren zeigen unsere Denk- mäler von der Redukzion der Lautgruppe thch oder bch zu eh. Durchgeführt ist sie nur (vor n) in süaichnid (einmal süaignid) 'wohlbekannt' aus *su-aith-chnid, -gnid. Sonst wird vereinzelt in Wb prechite 5 a 5, ro'priched 23a geschrieben neben gewöhnlichem predchid pridchid 'er predigt' und ähnliche Formen in Ml. Hier ferner tachur 34 d 20, taichur 115d9 neben taidchor 'Rückkehr' 117b5, 131 d 12; fris'tuichetar 'sie traten entgegen' 21c 2, ge- wöhnlich 'tuidchetar. Durchgedrungen war also diese Aus- sprache noch nicht.

Vereinzelt ist auch taibsiu Wb 6d6 für taidbsiu 'Zeigen' (mittelirisch mit Metathesis taisbenad).

125. 3. Stehen Spiranten zwischen schwach- betonten Vokalen, so scheint auf den ersten Blick völlige Regellosigkeit zu walten, indem stimmlose und stimmhafte Spiranten häufig in demselben Wort oder Suffix wechseln, z. B. oirdnithe und oirdnide 'ordiniert', "comalnathar und 'comalnadar 'er erfüllt', sommiche und soinmige 'Glück' usw. Doch betrifft das Schwanken fast ausschließlich Fälle, wo der stimmlose Spirant der ur- sprüngliche ist. Die seltenen Ausnahmen erklären sich teils als Analogiebildungen, wie cuimrecha 'Fesseln' Wb 23 a 5 neben cuimrega 27 c 36 (zu con'rig 'bindet') nach dem Singular cuimrech; teils sind es wohl vereinzelte Ver- irrungen der Schreiber, wie humaithe 'ehern' Tur. 129 für gewöhnliches humaide, cubaithiu 'harmonischer' Ml 145 b 3, Komparativ von cubaid (com-fid).

126. Auch wo der stimmhafte Spirant an Stelle des stimmlosen erscheint, läßt sich oft an Beeinflussung durch andere Formen denken. So wenn zu comalnad comallad 'Erfüllung' (mit -d aus -th) der Gsg in Wb