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§448.449.]
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Zur Gestalt der Personalpronomen.

Als infigierte Pronomen sind beide, das f. sg und der Plural, auf s reduziert, aber hinter dem d der Kl. C und hinter nacli- auf a. Dieses ist wohl aus der Form mit leniertem Anlaut ent- standen. Vielleicht zeigt a für die III pl, daß altes ö in dieser Stellung nicht zu u geworden war; dagegen hat das Suffix -ns nach Verben (§ 428) «-Färbung. Das infigierte s kann in beiden Bedeutungen nasalieren oder nicht, während a immer geminiert. Ursprünglich gehört dem Asg f. Nasalierung, dem Apl Geminierung aber die ähnlichen Pronomen haben sich völlig vermischt.

449. Der Dativ. Der Dsg m. n. ist suffigiert geschwunden. Zum Teil läßt sich altes -w erschließen, so in ddit neben dö (für *dou), lamm, vielleicht in üaso. Ml schreibt neben einmaligem fo (= fö) immer fou foii; eine auffällige Form, da der Diftong ou sonst in dieser Periode nicht erhalten ist (§ 57.204). Vermutlich ist sie nach däu (Arm., SP) neugebildet, das auch in Ml 82 d 4 als vereinzelte Nebenform von dö vorkommt, vgl. möu § 373, löu § 283,3. Die Kürze im verstärkten dossom kann durch das Vor- bild von messe tussu sissi zu nie tu si erklärt werden.

Andere Beispiele zeigen dunkle Färbung des auslautenden Konsonanten, so ass, r'iam, and, vgl. auch oco oca, de; indifferent ist (h)üad. Doch könnte de auch eine Form ohne Pronomen sein, so daß einfach die Präposizion adverbial (= 'davon') ge- braucht wäre. Ob das häufige Fehlen der «-Färbung mit der ähnlichen Erscheinung im Dativ der o-Stämme (§ 277) zusammen- hängt, ist nicht sicher. Die Nebenform hüaid in Ml ist gewiß eine Neuerung, etwa nach dem Plural hüaidib, auch nach hüaim, hüait.

Am ehesten darf man wohl auf ein dativisches Pronomen u (o?) schließen. War dieses eigentlich ein Adverb *ö 'dahin', zu vergleichen mit der altindischen Präp. « 'bis zu', die manche auch in gr. uü-Keavöq sehen?

Die weibliche Form ist -i, so üadi, e(i)ssi, occ(a)i, remi, indi, fu(i)ri, dazu di (zu do und di). Für die Grundform ergeben sich viele Möglichkeiten: *jäi, *esäi (got. izai), *esiäi (altind. asyai) u. a. In Ml beginnt die Endung -e aus dem Ackusativ herüber- zudringen: Miade, esse, occae. Die verstärkte Form dissi zu di wie dossom zu dö.

Der Plural hat die allgemeine Pluralendung ß* mit einem davorstehenden Vokal. Dieser färbt einen vorangehenden Kon- sonanten selten dunkel: for(a)ib, öfter palatal: üa(i)dib, e(i)ssib,