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[§307. 308.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

'Gesetz'; bei nd hinter i: rind n. 'Stern' (Dpi rendaib), mind n. 'Diadem' (Dpi mindaib), lind n. 'Flüssigkeit' (dafür Und Thes. II 42,2i), s. § 164.

Von solchen Mustern aus breitete sich aber die dunkle Färbung weiter aus, namentlich im NAsg, im Ganzen etwas seltener im Dsg, wo die «-Färbung durch die Analogie der o-Stämme gestützt war. So die Mas- kulina giun und gm NA 'Mund', D givm; bith NA 'Welt', D biuth (G betho betha); fid NA 'Holz' (G fedo feda, Dpi fedaib); riuth und riih NDA 'Lauf'; fius(s) und fis NDA 'Wissen'.

308. Besonderes:

1. Vermischung der u- und o- Flexion. Der Dsg und DApl, teilweise auch der NAsg beider Flexionen berühren sich nahe. Ihre Vermischung wurde aber namentlich dadurch gefördert, daß mehrfach gleich- bedeutende maskuline w-Stämme und neutrale o-Stämme nebeneinander lagen. So ist torad, G toraid, 'Frucht' in Wb und Sg neutraler o-Stamm, der Npl toirthi Ml 46c 14 aber maskuliner «-Stamm (vgl. riuth und ind-red § 733); nun hat Ml auch den Gpl torud 99 b 5, 123 c 8 mit dem Vokalismus der M-Flexion, aber mit der Endungslosigkeit der o-Flexion. Zu fiuss (fis) m. c Wissen' heißt der Gsg öfter fis(s) als fesso; der neutrale Plural inna fess, mehr- fach Glosse zu scita, zeigt, daß auch hier ein neutraler o-Stamm vorhanden war. Nicht sicher ist dagegen, ob es sich bei tomais Ml 20 a 21 neben toimseo, Gsg zu tomus 'Maß', ebenso verhält; sicher nicht beim Gsg coibnis Sg 9b9, 28a 19 zu coibnius 'Verwandtschaft' und beim Gpl der Feiire Epil. 400 zum neutralen «-Stamm der 'Träne'. Später ist dergleichen häufig.

Hierher mögen auch na rede Wb 29 a 16, na sothe Sg 64 a 14 gehören mit neutraler Form des Artikels vor maskulinen Npl {recht 'Gesetz' und suth 'Leibesfrucht' sind sonst männlich); andere sehen darin lieber einen frühen Gebrauch von na als Artikelform des Npl m. (§ 463). Umgekehrt steht Sg 181 a6 der maskuline