Page:H.M. Venus.djvu/50

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Garben; es sah aus, als spritzten Strahlen aus ihren Brüsten, die sie preßte. Die Herzogin lag ein Stück weiter auf dem Sande, den Kopf über der Wasserstäche, und blinzelte hinüber zu der großen Frau. Das Glück der sprühenden Tropfen, in grüner Umfriedung, am Teich den Himmelsblau erfüllte, machte die fahrende Sehnsüchtige so ernst, stumm und ohne Wunsch, wie jene in tierischer Unschuld es war und im Frauengemach.

Sie badete mit Emma und Farida, die voll Unrast waren und keine Stelle ihres Körpers ungeküßt ließen.

„Wir sind aus Neapel, mußt du wissen. O, wir sind nicht so unerfahren wie Melek. Unsere Mutter bot uns auf dem Toledo den Männern an: wir waren erst zehn Jahre. Ein Greis nahm uns eines Nachts nach Hause. Er stahl uns — o, wir grämten uns wenig darum — und verkaufte uns weit fort, in eine fehr große Stadt, wir wissen nicht wie sie hieß, einem mächtigen Reichen. Der lehrte uns seltene Künste, und als wir ihm geschickt genug beuchten, sandte er uns als Geschenk dem Sultan, mit dem er ein Geschäft machen wollte. Wir gingen aber auf der Reise durch die Hände Ismael Iben Paschas, und er behielt uns. Wir wurden, weil wir vieles verstanden, sogar seine Frauen. Das ist unsere Geschichte.

„Sage, du Schöne, sollen wir dir die kunstvollen Spiele zeigen, die wir mit dem reichen Manne treiben mußten? Oder diejenigen, die er uns lehren ließ für den Sultan? Alle kennt sie nicht einmal Ismael Iben.

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