Page:H.M. Venus.djvu/282

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

Männingen wird Ihnen, unterstützt durch das günstige Klima, mit ein wenig kaltem Wasser und geeigneter Bewegung in zwei Jahren Ihr vollständiges Gleichgewicht zurückverschaffen. Möge die Frau Herzogin nicht daran zweifeln,“ setzte er hinzu, leicht lächelnd.

Sie fuhr, um irgend etwas zu thun, an den Overnvlatz und nahm ein Billet nach Riva. Sie bestieg in Desenzano den Dampfer; da erinnerte sie sich, daß an diesem See Jakobus wohne. In Maderno verließ sie das Schiff; sie fand es sehr gleichgültig, ob hier oder in Riva.

Das nahe Dorf, wo er wohnte, stand geschützt von Bergen im Halbkreis vor dem Rebengelände. Die geschlossene Masse seiner verwitterten Häuser schob gedrungene steinerne Freitreppen hinaus; darauf hockten Weiber, die Arme um die Kniee, und riefen einander an. Aus den offenen Speichern, unter den vorspringenden Dächern aus Holz, drängten sich Reisigbündel. Jakobus, Haus lehnte am Abhang zwischen Wein und Oliven. Es war ein viereckiges Bauernhaus, durch eine Terrasse, zweimal so lang wie die Fassade, im Rang erhöht.

Eine schöne Magd, schwarzhaarig, grohbusig, von warmer Färbung, gab ihr den Bescheid, der Herr sei ausgegangen. Wie die Herzogin zurückschlenderte, sah sie ihn kommen zwischen zwei Männern, deren einer, kurz und dick, ein ländlicher Besitzer sein mochte. Der andere war vergilbt, hölzern und vermutlich ein Advokat. Sie umfaßte diefe beiden mit demselben Blick wie ihn, und sie fand, er gehöre zu ihnen. Er hatte

266