Volkssagen aus Pommern und Rügen/Mûmilîsel

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MÛMILÎSEL

In ullen Tôden dår ging mål eis dei Hultwårer von'n Rôdenbusch bî Sommersdörp des Nachts in'n Hult ümher, üm uptôpassen, dat dei Spitzbauwen kein Hult nêmen. As hei nu sô den Stîj entlang geit, sîn Hund geigen em up, kümmt en lütten Kîrl an mit na Kapp uppen Kopp unnen langen Bårt. Dei sächt tô em: »Gau hîr ût'n Waej! Denn dat dûrt nich lang, denn kümmt uns Herrin Mûmilîsel hîr lang tô fueren.«

Dünn sächt hei: »Wat is dat denn fåer eine? Kann ik mî dat Fûrwark woll eis mitansein?« - »Jå!« sacht hei, »Gå hîr man 'n baeten anne Sîd stån, un verhull dî ganz rûhich. Süs kann dî dat slicht gån, denn sei hät all öfter einen dat Fell åewer dei Ûren tröckt«; un as hei dat ûtsächt harr, dünn wîr hei verswunnen.

Na, dei Hultwårer stellt sich dår jå in dat Gebüsch hen, üm sich den Kråm mit antausein. Dat dûrt noch'n Tîd lang, dår mit eimmål wart sîn Hund so wild kîken, nimmt den Swanz twischen dei Bein un ritt ût. Dâr suet hei wat åewer den Bârch råewer kåm'n, dat was'n oll Frû, dei satt upp'n Wågen. Dårvåer wîren vîr witten Rotten spannt. Dei harren åewer sonne lange Bein, dat up jedes Dîert 'n lütten Kîrl satt un mit dei Pîtsch inne Hand lûr våerbî knallt.

Dem Hultwårer wîr dårbî, as wenn em von links un rechts einer 'n pår düchdije Mûlschellen gêw. Hei sêj åewer kein'n un ging dårup tô Hûs. As hei bî sîn Frû was, dunn sächt hei: »Hued Åbend is mî wat passîrt, sô wat heff'k in mîn'n ganzen Laebent nonnicht erlaeft.« -»Na, wat denn?« sächt sîn Frû. - »Nê«, sächt hei, »da kann ik nich îrer vertellen, ik moet îrst Fuer un Wåter seien; denn ik gloew, dårbî hat dei Duewel sîn Spill hat.«

Sîn Frû geit hen nå die Kåek, üm Fuer un Wåter tô hålen. Dunn steit dår dei lütte Kîrl mit'n langen Bårt inne Kåek. Sei verfirt sich dåråewer; dår sächt dei Kîrl tau êr: »Ik will dî blosz säggen, mîn Frû laet dî säggen, du sast dîn'n Mann säggen, hei sall sich nich taun tweiten Mål dår wedder henstellen, denn geit em dat slicht.«


Mündlich aus Sommersdorf, Kr. Demmin.

Quelle: Volkssagen aus Pommern und Rügen, Ulrich Jahn, Berlin 1889, Nr. 40