Ut mine Stromtid/Kapittel 14

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
<-- chapter 13 Ut mine Stromtid chapter 15 -->

Den Dag vör Jehanni 1843 satt David Döseln sien öllst Jung mit Jehann Degeln sine jüngste Diern in den Lustgoren tau Pümpelhagen en beten in’n Maanschien up de Bänk spazieren, un Fiek Degels seed tau Krischaan Döseln: „Schäne, hest du s’ dunn seen, as du den jungen Herrn sine Mähren halen müßst?“ – „Natürlich heff ik s’ seen; he namm mi jo orndlich in de Stuuv rin un wiste se mi un seed: Sü, dat is dine gnädigste Frau! Un se schenkte mi noch’ne Taß in; de de müsst ik dor utdrinken.“ – „Na, wo leet’t eer denn?“ – „Je“, seed Krischaan, „se is swoor tau beschriven; sü, se’s so von dine Grött, un sone helle Hoor hett se ok, un’t lett eer ebenso root un so witt von Gesicht, un se hett ok gries Ogen as du, un hett ok just son oll lüttes, säutes Pußmüling“, un dorbi drückte he Friek enen recht herzhaften Kuß up de roden Lippen. - „Herre je, Krischaan“, reep Fiek un maakte sich von sine Arm fri, „denn lett't eer jo woll just so as mi?“ - „Diern, du bist jo woll nich recht klauk?“ froog Krischaan, „nee, dat laat di nich infallen! - Sü, de Oort hett noch ümmer so watüm un an sik, wat mit uns Oort gor nich tausamstimmt. - De gnädig Fru hadd minentwegen hüüt abend hier mit mi up de Bänk sitten künnt, bet se in den Jehannsmaad anfroren wier, mi wier't nich in den Sinn kamen, eer en Kuß tau geven.“ - „So?“ seed Fiek Degels, stunn up un smeet eren smucken Kopp in den Nacken, „also dortau bin ik di gaut naug?“ - „Fieken“, seed Krischaan un sloog den Arm wedder üm se, obschoonst se sik wat strüven wull, „sü de Oort is för uns tau rank in'n Lief un hett en tau swack Beenwark unner sik; wenn ik dat so ümfaten wull as di, denn müßt ik jo ümmer denken,dat ik eer dat krüüz verrenken oder se graadtau ümstöten künn. - Nee“, seed he, as se sachten na Huus gungen, un straakt eer eens över, „wat tausamen stimmt, dat paßt ok tausam.“ - Un as se utenannergungen, dunn was Fieken al wedder gnädig gegen eren Krischaan un leet so fründlich, as wenn se Krischanen sine gnädige Fru warden wull: „Na,ik ward se jo morrn seen“, seed se un flitschte Krischanen unner den Arm weg: „Herre Je, ik mööt helpen, de Dierns binnen jo noch Kränz tau morrn.“

Un so was't. - Ja, in Pümpelhagen würden Kränz bunnen, unm'ne Ih-renpuurt was upricht, un as Hawermann den annern Morgen de Anstal-ten översach, un Marie Möllers noch hier un dor en beten Gräuns un en beten Blaumenwarks henstoppen deed, un Fritz Triddelfitz, ganz als Vo-longtöör erster Klasse, mit sinen gräunen Jagdsnipel un witte ledderne Hosen un gele Stulpstäveln un en blaurodes Halsdauk mang de Haav-jungs un Daglöners herümmerstolzierte, kamm denn nu ok Unkel Bräsig an, ganz in Wichs: hellblage enge Sommerhosen un en brunen Torfste-ker von Anno so un so veel, de em hinnenwarts gaut naug bet up de Waden deckte, aver von vören leet, as hadd de Blitz mal in em slagen un em de brune Bork afreten, un't kamm nu dat gele holt dor in en bre-den Stripen taum Vörschien; denn he droog dorunner'ne schöne, gele Pikeewest. - Up den Kopp natürlich en drevirtel Eel hogen, sidenen Haut. „Gun Morrn, Korl! - Na, wo steht's? - Haha! - Da steht ja schon die ganze Appanage! - Schön, Korl! - Die Ehrenpforte hätt aber was höher müssen, un rechtsch un linksch hätte sie as mit en paar Türme verposa-mentiert werden müssen. Ich hab das mal so zu den ollen Friedrich Franzen seine Zeit zu Güstrow gesehn, als er dahinein triumphierte. - Aber wo habt ihr denn die Faan?“ - „'Ne Faan?“ froog Hawermann, de hebben wi nich.“ - „Korl, besinn dir! - Wo könnt ihr ohne Faan assistie-ren? Der Herr Leutnant is ja bei's Militär gewesen; er muß ja doch'ne Faan haben. - Möllern“, reep he, aan sik an wider wat tau kiren, „holen Sie mich mal zwei Leutebettlaken un nähen Sie sie mal in die Längde zusammen. KrischaanPösel, hol mich mal einen rechten glatten, schiren Bohnenschacht, und Sie Triddelfitz, holen Sie mich den Pinsel, wo die Säcke mit gezeichnet weden, un en Tintfaß!“ - „Aver, mein Gott, Zacha-rias, wat maakst du nu noch för Geschichten!“ seed Hawermann un schüddelte mit den Kopp. - „Korl“, seed Bräsig, „es ist'ne Gnad von Gott, daß er bei die Preußen gestanden hat, hätt er bei die Meckelnbürger ge-standen, wir hätten die Kalören nich rausgekrigt; aber bei die Preußen? Schwarze Tinte, weißes Laken! Und die Kalören sind da.“ - Hawermann wull ierst Inspraak daun; aver he dacht: na laat em! De jung Herr ward woll rutefäulen, dat allens gaut meent is.

Un Bräsig maakte sik nu doröver her un maalte mit den Pinsel ein gro-tes „Bivat!!“ - Halt stramm!“ reep he Marie Möllers un Fritz Triddelfitz tau, de em dobi helpen müßten, „daß der Herr Leutnant und die Frau Leut-nanten richtig raufkommen auf die Fahn!“ denn he hadd sik achter dat Bivat för „Herr Leutnant“ un „Fru Leutnanten“ entscheedt, indem dat he ierst an „A. von Rambow“ un „F. von Satrop“ dacht hadd. Aver dat wiren blot en poor Edelmannsnamen, un mit de hadd he sien Leevlang tau daun hatt un höll't nich för wat besonders; aver mit Leutnants hadd he nich recht wat tau daun hatt, un dorüm höll he dat för en sier hogen Titel.

Un as he nu sine Faan farig hadd, leep he dormit rümmer up den Hoff un steek se ut den bövelsten Böön von't Herrenhuus, un puust de Trepp wedder dal, üm se von unnen antauseen, un steek se ut de Kuurnböön-luuk un ut de Schaapstallluk; aver't wull em narends gefallen. „Korl, es läßt nich“, seed he verdreetlich. Aver na en kortes Besinnen stellte he sik vör de gräune Ihrenpuurt vörtau un reep: „Korl, was such ich länger? - Dies ist ihr richtiger Punkt, von wo sie sich ausnimmt.“ - „Je, Bräsig“, seed Hawermann, „nu verdeckst du uns aver ganz de Ihrenpuurt, un achter de hogen Papeln kümmt jo keen Lufttog an de Faan, un de ollen sworen hedenBettlaken hängen jo an den Bonenschacht dal as en Ies-tappen von verleden Winter.“ - „Wird allens gemacht, Korl“, reep Bräsig un haalte en lang Enn Bandwarks ut de Tasch un bünn't an dat bövelste, bütelste Enn von sine Faan. - „Gust Kegel“, reep he den Swienjungen tau, „kannst du gaut stigen?“ - „Ja, Herr Entspekter“, seed Gust. - „Na, mein lieber Schweinemarkür“, seed he un lachte över sinen Spaß, un alle Knechts und Haavjungs un Dierns lachten mit, „denn nimm dich mal das End von demn Band un klatter in die Papel un zieh stramm.“ - Un Gust maakte sien Saak ganz utgetekent un treckte de Faan strann, un hißte dat Segel up, as wenn ganz Pümpelhagen nu afsegeln wull, un Bräsig stunn an den Bonenschacht, as stünn he an den Mast in'ne See-slacht un kummandierte dat Ganze. „Meinswegen kann er nu kommen, Korl, ich bün paraat.“

Aver Fritz Triddelfitz was noch nich paraat; denn he hadd sik tau den Kummandür von de Landtruppen upsmeten un wull se in en militörisches Spaljee an den Schaapstall lang trecken, up de een Siet de ollen Daglö-ners un de Knechts un de Haavjungs, up de anner de Huusfrugens, de Huusmätens un de Haavdierns. Mit de Hosenkumpanni kamm he na ve-le Instruktschonen noch so halfweeg taurecht; aver mit de Schörtenkum-pani, dat wull absluut nich gaan. De Huusfrugens hadden statts en Ge-weer en jede en Stück von ere lütte Nakamenschaft up den Arm, dat Jöching un Hinning dat doch ok mit anseen süllen, un exierten dormit hellschen unregelmäßig rümmer. De Huusmätens seden, se erkennten Fritzen gor nich as eren Kummandür an, unFiek Degels reep em tau: he hadd eer en Quark tau befelen; ere Kapperalschaft stünn unner Mamsell Möllern, un de lichten Truppen von de Haavdierns, de tiralljierten achter Papeln un Steenmuren rümmer, as wier de Fiend al in Sicht, un ene jede von eer wull sik dorvon en smucken Bengel tau Gefangnen maken. - Fritz Triddelfitz smeet sinen Krückstock, den he as Kummandostab füürt hadd, sine Truppen för de Fäut, seed, se wiren de Luft nich wiert, un gung na Hawermannen un seed: he wullö mit den Larm niks wider tau daun hebben, un wenn Hawermann niks dorgegen hadd, denn wull he lever up den Herrn Inspekter sinen Schimmel up Kunschaft riden, wat de Herrschaften bald kemen. - Hawermann wull nich recht ran, woll ut Be-denken wegen sinen ollen Schimmel; aver Bräsig flusterte em recht luut tau: „Laß ihn, Korl; denn sünd wir den Windhund los, und es wird feier-licher.“

Fritz joog denn nu ok up den Schimmel af na Gürlitz tau; aver för Bräsi-gen rückte'ne nige Verdreetlichkeit up den Plaan; dat was Schaulmeister Strull, de mit de schaulpflichtige Ösel- un Egelnakamenschaft mit upsla-gene Gesangbäuker in't Treffen gung. De Ordnung, de Fritz nich mal up een Stunn herstellen kunn, höll Meister strull dat ganze Joor uprecht. He rückte in twe Treffen an; in't ierste Glied stunnen de Ösel, wiel he sik up eren Gesang verlaten kunn; in't twete Glied wiren de Egel stellt, von de he – leider – wüßt, dat en jeder sine egenen Ansichten von Melodie und Takt hadd. „Gott soll mir bewohren, Korl, was sollen die?“ froog Bräsig, as he den Schaulmeister antreden sach. - „Nu, Zacharias, Meister Strull will sinen jungen Herrn ok woll de Ihl erwisen, un worüm sölen't de Schaulkinner nich so gaut maken, as se't liert hebben?“ - „Vielzu geistlich, Korl; vor den Leutnant viel zu geistlich! - Habt ihr nich'ne Trummel oder'ne Trumpett?“ - „Nee“, lachte Hawermann, „son Handwarksgeschirr hebben wi hier nich.“ - „Das is mich sehr malkontang“, seed Bräsig - „aber halt! - Krischaan Dösel, faß mich mal die Faan an! - Es kommt allens zurecht, Korl“, seed he, as he afgung. Aver wenn Hawermann wüßt hadd, wat he nu in den Sinn hadd, denn hadd he woll Inspraak daan. Bräsig winkte nämlich den Nachtwächter, David Dösel, bisiet un froog em, wo he sien Instrument hadd. - David besunn sik en beten un seed tauletzt: „Hier!“ un böörte sinen Handstock in de Hööcht, den jede daglöner up Fritz Triddel-fitzen sinen Befeel hadd mitbringen müßt; üm den Herrn Leutnant dormit de Hannüürs tau maken,hadd he seggt. - Schafskopp!“ seed Bräsig, „ich mein Sein musikalisches.“ - „Se menen mien Tuuthüürn? - Dat heff ik tau Huus.“ - „Kann Er stückchen darauf blasen?“ - Ja, seed David Dösel, een künn he. - „Hundsfott gibt mehr als er hat“, seed Bräsig, „nu hol Er man Sein Instrument, un komm Er man dahinten in den Ossenstall; ich will Ihn da ausprobieren.“

Un as se dor beid alleen wiren, sette David dat Mundstück an un bloos, as wenn de ganze Ossenstall in Flammen stunn: „Die Preußen haben Paris genommen; es werden wohl bessere Zeiten kommen –Tuut! Tuut!“ denn he was sier musikalisch. - „Holt!“ reep Bräsig dor-mang: „Hier soll Er dusemang tuten; denn es soll for Hawermann eine fröhliche Überra-schung sein; nasten, wenn der Herr Leutnant kommt, dann kann Er par-forst tuten. Un wenn der Schaulmeister mit seinem geistlichen Kram durch is, dann paß Er auf mir; ich werde Ihm einen Akki geben, indem daß ich dreimal mit die Fahn schwenke; dann legt Er los.“ - „Ja, Herr Entspekter; aver denn mööt uns oll Kedenhund an de Keed leggt war-den, wi staan uns beid in de letzte Tiet nich gaut, un so draadik mi man mit dat Huurn seen laat, foort he up mi tau.“ - „Soll besorgt werden“, seed Bräsig un gung mit Döseln wedder na de Fierlichkeit, foot de Fanenstang sülvst wedder an un kamm graad tau rechter Tiet, üm Fritz Triddelfitzen den Barg ruppejagen tau seen, all wat de oll Schimmel lopen kunn: „Se kamen! Se kamen! Se sünd al in Gürlitz!“ - -

Un se kemen. - Langsam füürte Axel von Rambow mit sine schöne junge Fru dörchden schönen Sommermorgen; de Halfschees was dal-slagen, un al up jensiet von Gürlitz wiste Axel över de widen, gräunen Feller vull sünnenschien na den käulen Schatten von den Pümpelhäger Park henöver: „Sieh, teuerste Frieda, da ist's, das ist unser Gut.“ - Dat wiren man eenfache un wenige Wüürd, aver veel Glück lagg in eer un veel Stolz, dat he in den Stann was, för dat leevste, wat he up Ierden hadd, en wekes Lager tau betten; un hadd he't ok mit dusend Wüürd seggt, för se hadd he nich verständlicher reden kunnt; se fäulte dat ganze Glück un den Stolz in sine Seel, un in eer slogen Leev un Dank in klore Bülgen. - Allens an eer was käul un frisch un kloor; se was'ne käule Beek, de bet hier in den gräunen, stillen Schatten afsiet von de Landstraat dörch Barg un Wald flaten is un nu mit eenmal in den gollnen Sünnenschien herinnespringt un nu an eren egnen Grunn bunte Steen un heemliche Muscheln süüt, as eben so vele Schätz, an de se mien-daag nich dacht hett, in de sik lustig un frisch de lütten, blanken Fisch rögen, as eben so vele Wünsch un Verlangen tau Wirken un schaffen, un in de eer klores Water sik dat Wischengräun un de Blaumen spegeln as ebenso vele Freuden, de sik in ere Taukunft spegelten.

Un käul un frisch un kloor leet eer dat ok von buutwennig un stimmte in'n ganzen mit Krischaan Döseln sine Beschrivung; aver wenn ener se in desen Ogenblick seen hadd, as se so henöverkeek na den Pümpel-häger Goren un von dor na eren jungen Ehmann, denn hadd he woll seen, dat de frischen Backen sik warmer farven kunnen, un dat sik över den kloren Dag, de ut de grisen Ogen lüchtte, en weken, warmen Schien leggen kunn, as wenn de sommerabend sik över de helle Welt leggt un se sachting mit en Leevslied in den säuten Slaap weegt.

„Ach“, reep se ut un drückte sine Hand, „wie schön ist es hier bei euch! Welche reiche Felder! Sieh bloß, wie schön das Korn steht! So etwas habe ich früher nie gesehn.“ - „Ja“, seed Axel und keek ganz glücklich in ere Freud herinne, „wir haben ein reiches Land, viel reicher als eure Mark.“ - Nu hadd he stillswigen kunnt, un't wier ebenso gaut west; aver worüm was se so unvörsichtig up sien Rebeet kamen, up dat Landwirt-schaftliche; hier müßt he sik doch wisen, dat he ok wat verstunn von de Saak. He sette also hentau: Aber das mußnoch ganz anders kommen. Uns fehlt die Intelligenz; wir wissen unsern Boden noch nicht zu benut-zen. - Sieh! Dort hinten, wo über die Hügel hinüber jetzt Weizen steht, das ist schon Pümpelhäger Acker, warte nur ein paar Jahre, dann sollen dort Handelsgewächse aller Art wachsen un sollen mir den dreifachen Ertrag abwerfen.“ Un nu austte he los mang Hämp un Hoppen un Ööl-saaten un Kööm un Anis, un dortüschen schoov he as en verstännigen Wirt ümmer Luzern un Esparsett mang, „um sein Vieh gut zu halten und Dünger zu gewinnen“, seed he, un as he graad mang de Farvplanten was un den roden Krapp un den blagen Waid un den gelen Wau för en gruuglich Stück Geld verköpen deed un so recht hooch tau Pierd satt, dunn schoten em bi den Ümswung up dissiet Gürlitz dese bunten Kalü-ren – baff! - in den Weg un seten ok hooch tau Pierd, up en Schimmel. Dat was Fritz Triddelfitz, de as en vullen Regenbagen upgung un as'ne Stiernsnupp wedder verswunn.

„Was war das?“ reep Frida, un Axel reep: Heda! Heda!“ Aver Fritz kierte sik an nix; he müßte orre bringen na de Ihrenpuurt un hadd knapp so veel Tiet, as he dörch Gürlitz bödelte. Pomuchelskoppen, de in sinen Duur stunn, tautauraupen, nukemen s', in fiev Minuten wirens' in Gürlitz. - Un Pomuchelskopp reep över den Gorentuun röver na de Lauv: „Maal-chen un Saalchen kommt! Nun ist's Zeit.“ Un Maalchen un Saalchen smeten dat nige landwirtschaftliche Gemäld, an dat se wedder sticken deden, in den Nettel bi de Lauv un stülpten sik de italjeenschen Stro-häud up den Kopp un haakten sik up jede Siet in Vater Pomuchelskop-pen sine Henkel, un Vater Pomuchelskopp seed: „Nu seht euch beileibe nich um; denn das muß aussehn, als wenn wir nur so von ungefähr spazierengehn, meinswegen von wegen der schönen Natur.“

Aver Unglück slöppt nich! - As Muchel mit sine weibliche Nakamenschaft ut den Duur gung un Axel langsam dörch dat Dörp füürte un sine junge Fru em froog: „Was war das für ein liebliches Mädchen, die uns grüßte?“ un he eer seggt hadd, dat wier Lowise Hawermann, de Dochter von si-nen Inspekter, un dat Huus, vör dat se stunn, wier dat Pasterhuus, müßt de Wirtschaftsdeuvel uns oll Häuning riden, dat se mit de witte Fladduus up den Kopp un mit den swarten Merino-Överrock – denn he höll noch ümmer un was nochgaut naug dortau – de lütten Puutaanten mit Seih faudern müßt. - As se Pomuchelskoppen mit ere beiden Döchter ut den Duur gaan sach, höll se dat graadtau vör'ne Utverschaamtheit von Mu-cheln, aan eer tau gaan; se wischte sik also de Seih-Hänn an den ollen, tagen Swarten af un gung achterher, witt un swart, stief un graad, as wenn een von de ollen, half verwederten Gedenktafeln von den Kirchhoff neegbi up den Infall kamen wier, ok en beten spazierentaugaan.

„Muchel!“ reep se achter eren Gemaal her. - „Seht euch nicht um“, seed Muchel, „es muß ganz natürlich herauskommen.“ - „Kopp“, reep se, „willst du staan! Sall ik mi üm dinentwegen ut de Puust lopen?“ - „Meins-wegens“, seed pomuchelskopp falsch. „Seht euch nicht um, Kinder; ich hör den Wagen schon; es muß ganz von ungefähr herauskommen.“ - „Aber, Vater“, seed Saalchen, „es ist ja Mutter.“ - „Ach Mutter hier und Mutter da!“ reep Pomuchelskopp in hellen Arger, „sie verdirbt mir die ganze Geschichte. - Aber, liben Kinder“, sette he na en lütt Bedenken hentau, „sagt Muttern das nicht wieder.“ - un Klucking kamm ranne-puust: „Kopp!...“ Aver se kamm nich taum vülligen Utbruch; denn de Wa-gen kamm ok ranne, un Pomuchelskopp stunn nu dor un dinerte: „Aaa! - gratuliere, gratuliere! Viel Segen! Viel Gottessegen!“ Un Maalchen un Saalchen knixten, un Axel leet den Kutscher hollen un seed, he freute sik sier, sinen Herrn Naver un sine Fomili so woll tau seen, un Muchel treckte ümmer heemlich an den ollen, tagen Swarten, dat häuning doch ok knixen süll. Aver se bleev stief un puustte dormang, as wenn eer de Empfang en beten tau heet wier, un Frieda satt ok so käul dor, as wenn eer de Saak wenig angüll. Un Muchel fung al an, von den sonderboren Taufall tau reden, dat he graad hüüt hier tau dese Stunn mit sine beiden Döchter spazierengaan müßt, as he en lütten Fuck von Häuning ere Spitzflunk kreeg un achter sik giftig flustern hüürte: „Un dien Fru steit hier woll as Trumf söß?“ dat he ganz ut den Text föll un in allerlei Redensoorten rümmersnubbelte, dat dat Axel över würd, un he sinen Kutscher widerfüren leet mit de Bemarkung: he hoffte den Herrn Pomuchelskopp bald eenmal weddertauseen.

Un Pomuchelskoppstunn in dusend Ängsten an de Landstraat un leet de Uren hangen, un Maalchen un Saalchen haakten sik wedder unner sinen Arm, un anstatt nu natürlich ganz von ungefier wider spazieren-gaan, gung he na sinen Hoff taurüch, un achter em her gung Häuning un leddte em an eren sanften Tögel wedder tau sine Pflicht taurüch: över Joor un Dag hett he an dese Stunn dacht, un ere Vermanungen hett he siendaag nich vergeten.

„Das scheinen sehr unliebenswürdige Leute zu sein“, seed Frieda, as se widerfüürten. - „Das sind sie wohl“, gaff Axel tau Antwuurt, „aber sie sind sehr reich.“ - „Ach“, reep Frieda ut, „wie wenig Empfehlendes bietet doch der bloße Reichtum!“ - „Wahr, teure Frieda! Aber der Mann soll ein sehr tüchtiger Landwirt sein, und dies sowie die unmittelbare Nachbar-schaft wird uns dennoch bestimmen müssen, Umgang mit den Leuten zu pflegen.“ - „Ist das dein Ernst, Axel?“ froog se. - „Gewiß“, antwuurtte he, un se satt'ne Tietlang in Nadenken un froog dunn plötzlich: „Was ist der Pastor für ein Mann?“ - „Ich selbst kenne ihn wenig; aber mein ver-storbener Vater hielt große Stücke auf ihn, und mein Inspektor verehrt ihn förmlich. - Aber“, sette he na'ne Wiel hentau, „das ist natürlich! Der Pastor hat ihm die einzige Tochter von ihrer ersten Jugend an erzogen.“ - „Ach, ja, das reizende Mädchen vor der Türe des Pastorhauses; aber dabei hat gewiß die Frau Pastorin das beste getan. - Kennst du sie?“ - „Nun ja – das heißt, ich habe sie gesehen – sie soll eine alte muntere Frau sein.“ - „Das sind gewiß gute Leute“, seed Frieda bestimmt.- „Liebe Frieda“, seed Axel un sette sik en beten in Positur, „wie rasch urteilt ihr Frauen doch! Weil diese Leute ein fremdes Kind erzogen haben und – angenommen – gut erzogen haben, so...“ un nu wull he wider in sine bleckerne Weisheit, de he för sik sülven ´Minschenkenntnis` näumen deed – denn dat is'ne olle Saak, dat alle dejenigen, de blind as de jun-gen Hunn up de Welt kamen sünd un den neegsten Dag noch nich ach-ter sik hebben, sik am meisten mit de Minschenkenntnis bemengen un sik wat tau Gauden dorup daun. - Aver he würd ditmal nich praat dormit taum Schaden för de Welt; denn sine junge Fru sprung up von eren Sitz un reep: „Sieh, Axel, sieh! Eine Fahne und eine Ehrenpforte! Die Leute haben uns einen feierlichen Empfang zugedacht!“ - Un Kutscher Degel keek sik över de Schuller un griente so glücklich: „Ja, gnädig Fru, ik süll't nich seggen; aver nu seen Se 't jo al sülvst, un't sall'ne grote Freud war-den.-Aver ik will man sacht füren, süs maken s' mi de Mären noch schu.“