Paulmann un de Hester

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Paulmann un de Hester.
Author: Ernst Moritz Arndt
Dialect: [[Dialekt:Mekelborgs|]]
Text type: Saag
Comment:

from: Mährchen und Jugenderinnerungen. Zweiter Theil. S. 44–52

1843 Berlin

Printing house: G. Reimer

1. Oplaag

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Scans:

De Herr schall nich so lachen äwer Jochen sin Pudel stückschen: de Düwel het doch sin bunt Spill mit der Welt un packt de Minschen in mennigerlei Wis an un as de finste un listigste Potentat, de ook den Listigsten den Rahmen aftolopen vörsteit un dörch alle Slätellöcher un Gartenlöcher den Deefsweg findt un is nich god Kirschenplücken mit em. Un mit den Kreaturen schall de Minsch miner Seel nich to veel spaßen, veele dåvon sünt wåhr un wahrhaftig man vörkappt un utkled’t, un man wet nich, wat dårachter steckt, un mennig Minsch spelt un dalt mit sinem Pudel un Kater un wet nich, wat för een Spill Hund un Katt mit em bedrift. Dat hebben wi jo noch vör eenem halwen Jåhr sehn an dem Kathenmann Paulmann. De was ook allen Lüden to klok un wull jümmer sinen besünnerlichen Weg gahn, un een Vagel hett em toletzt kaput makt, een lütter, elendiger Vagel, de Hester het. Un ick will ju’t vörtellen, wenn ji’t to siner Tid nich hürt edder wedder vörgeten hebbt.

Eener van de Nawers, Johann Veelhaber, was starwenskrank, un se wüßten keenen Rath mehr, denn em was de Borst ganz beklemmt un de Athem wurd em to knapp. Då kam een Mann, de sede, in Damgården were een Schinner, de hedd eene herrliche prächtige Salw, de an mennigen gefährlichen Borstkranken all Wunder dhan hedd. Se schüllen schicken un van der Salw köpen un dem Kranken de Borst dåmit bestriken; dat würd woll helpen. Un de Herr gaff uns een Perd to dem Ritt, un Johann Paulmann wull de Bad nach Damgården sin; un he snallde sick Spåren an un zuckelde lustig up Martenshagen to un so wieder in de Welt henin. Un he was des Morgens heel tidig utreden, un de swarte Nacht brack herin, un he kam jümmer nich to Hus, un doch was’t van Löbnitz bet Damgården man twee gode Mil. Un alle Nawers verwunnerden sick, datt he nich wedder kam, un dachten, em were een Unglück begegnet. Toletzt kam he doch noch in der deepen sinkenden Nacht un bröcht de Salw mit. Äwerst, o Herr Gott! wo sach de Minsch ut! Ganz bleek un vörbast un kunn kum spreken un van sinem Warf Besched gewen. Un as se en frögen, wat em fehlde un worüm he so bleek un verstürd utsege, süstede he går swår ut deeper Borst un sede: Mit mi is’t vörbi, gaht man hen un bestellt mi dat Graf. Se frögen en wieder un he vörtellde: Mi is’t går wunderlich gahn up der Reise. As ick van Damgården torügg kam un bi dem Krog vörbi ret, den se de kahle Teew schellen, dicht vör’m Martenshäger Holt, flögen veele bunte Vägel in groten Schowen üm mi, so veele, as ick all min Lewdag nich tosam sehn hedd, un se swarmden üm mi un schrejekten in der Luft un schockelden sick mit ehren Flüchten up den Twigen. Un mi wurd går wunderlich to Mod un ick kreg mit eenem Mal bi hellem Dage sonnen Gruwel, datt mi’t grön un geel vör den Oogen wurd, un ick nich wet, wo ick dör’t Holt kamen bün. As ick nu up’t Löbnitzer Vörbeet kam, wo de grote Widenweg anfängt, scheen de Sünn noch hell an dem Himmel, wull äwerst ball unnergahn. Un all de Vägel weren nu wegflagen, äwerst ick sach twee bunte Hesters in der ersten Wid sitten un se segen går afsünnerlich ut, un mi düchte, se winkten mi to un spröken mit eenanner, as wenn twee Minschen tosam spreken. Un min Perd stund still, as wull’t sick ook wißeggen laten, un de eene van den Hesters flackerde mit den Flüchten un sparrde den Snawel up un reep mi an mit luder Stimm: Paulmann! Paulmann! wo wist du hen? Un ick vörschrack un vörwunnerde mi un kunn keen Wurt utluden. Un de Hester dheed wedder sinen Snawel up un reep noch luder as tovör: Paulmann, du müßt starwen un liggst nah acht Dag in der Erd, Veelhawer äwerst geit denn wedder achter sinem Haken. Un don ging alles mit mi rund un wurd mi düster vör den Oogen un ick künn den Weg nich sinnen, un et kam mi vör, as wer ick up eener widen wilden Heide un as were de Sünn weg un de Widen un de bunten Hesters. Un so bün ick woll vier fiew Stunden ümher bistert un hebb denn doch de Widen wedder sehn. Un don weren de Hesters ook wedder då un stimmden dat olde Leed van nüem an: Paulmann! Paulmann! du müßt starwen! Un das Perd strüwde sick un wull nich vörwarts. Un up wat Wise ick tolest to Hus kamen bün, dat weet ick nich, äwerst datt ick een dooder Mann bün, dat weet ick woll. — Un wi wullen em dat ümsüst utreden, äwerst he sunk up de Benk hen un wurd doodeubleek, un se bröchten en to Bedd as eenen Kranken, un den drüdden Dag was he eene Lik un den säwenden Dag lag he up dem Kenzer Karkhoff. Äwerst dat hedden de Hesters ook nich lagen: bi Johann Veelhawer slog de Damgårder Salw an, un as se Paulmann begrowen, ging he all wedder achter sinen Ossen im Felde.

Ja de Hester is een slimmer Vagel, sede Jochen Eigen; man schall egentlich keenem Vagel truwen, de eenen swarten edder swartbunten Rock anhett, ook keenem swarten Hohn, wenn’t nich geele Föt hett. Dårüm is de swarte Drossel to liden mit den goldgeelen Föten un is een fründlicher Vagel, hett eene söte Stimm un een god christlich Gemöth. Min Vader wüßt dåvan eene Geschicht to vörtellen, de was sehr trurig. Achter der Kark in Starkow, wo nu dat Kösterhus steit, då wahnde enmal een Wewer. De Wewer hedd eene schöne Esch vör der Dör stahn, eenen graden hogen Boom, so glatt un schier, datt de flinkste Matros nich herupflattert were. Up dissem Boom hedd seit veelen Jåhren een Hester sin Nest, un de Wewer in sinem dummen Sinn hegde den Vagel un meende, he schull em Glück bedüden, un is doch een Hexenvagel, as alle Welt weet, un darüm süht man en mit Ulen un Hawks un annerm son Tüg van vernünftigen Lüden so oft an de Schün- und Perdstalldören nagelt, datt he mit sinem Gesicht de olden Wederhexen afmöten un wegjagen schall. Äwerst de arme Narr de Wewer helt grote Stücke up den Buntjack un smet em oft Stücken Kes un Fleisch un Maddiken hen, wenn he sine fründlichen Düwelssprünge vör em makte; un he froide sick, wenn de jungen Hesters ut der Esch up sine Kirschen- un Appelböm flögen, un meende Wunder, wat de lustigen Schreier un Wipper vör Ungeziefer un Unsegen van sinem Gården un Bömen wegjagden. Äwerst o du armer Däsejapp! Eeenmal was he mit eenem Stück Linnen äwer Land gahn un sine Fru grof in dem Gården un de Kinder spelden vör der Dör, eene lütte Gär van säwen Jåhr un een Jüngelken van drei Jåhr. Un de Moder, as se weg ging, hedd dem lüdden Mädeken seggt, se schull ehr Brödign god in Acht nehmen, bet se wedderkeme. Un de Kinder spelden im Sünnenschin vör de Dör un sammelden sick Steen un plückten sick Blömer, un eene Kluck mit ehren lütten Küken speelde ook im Grase, un de Dingelken fludderden mit ehren Feddern un spreideden se gegen de warme Sünn ut un weren går lustig. Då plagde de Düwel de olde Hestermoder, un se kam herunner un snappte drei vier Küken up un gaff se ehren Kindern to spisen un att sülwst ook eens, un de jungen Höhnerkens smeckten en går söte. Un as se satt weren, hedde de olde Hester noch nich nog un sprung un hüppte üm de Küken herüm un hackte eenem paar van en de Oogen ut. Un de Küken mit den bloodigen Oogen kunnen nich sehn un dreihden sick rund üm, as wenn se düsig weren. Un de Hester froide sick un kraschte, un de Kindikens stünden dåbi un segen, wo besünnerlich de armen Küken ehren Danz helden. Un as de lütte Dern de Küken mit den bloodroden Oogen sach, dünkte et ehr går lustig, wo se sick dreihden un danzten und wo de Hester mit sinen bunten Gesellen jümmer tüschen danzte; un dat arme behexte Kind kunn sick nich holden un müßt een Metz nehmen un sinem Bröderken ook een Oog utsteken, datt he ook so mit roden Oogen rundspringen künn. Un de lütte Jung schriede ludes Halses, as se em dat Oog utstak, un de Küken schrieden nu ook veel luder mit drinn un de Kluck un de Hesters. Un de Wewersche kam up dat Geschrei ut dem Gården gelopen un sach den Jammer mit den Küken un dem lütten Jungen. Un se frog dat Gär, wat mit Bröderkens Oog schehn wer? un dat Kind vörtellde: De Hester pickte den Kükelken de Oogen ut, un se danzten un küselden sick so lustig herüm, un he hüppte lustig mank en, un mi düchte, he sede to mi: Dho dinem Brödign ook so, un süh, wo lustig he danzen ward. Un ick nam dat Metz un stack em dat Oog ut; un hedd he nich so barmhartiglich schreit, ich hedd em dat anner Oog ook utsteken. Un de arme Fru was sehr bedröwt. Un as de Wewer to Hus kam, terstörde he dat Hesternest un schoot de Hesters doot un smet se dem Kater vör de Föt, de een flinker Vagelplücker un Fedderleser is, un de schöne Esch müßt ook herunner! he kunn den Boom nich mehr vör Oogen sehn. Un sither sünt nümmer Hesters in Starkow sehn worden.

Un Johann Geese sede: Ja dat is son egen Ding mit den Vägeln. Då sünt dårunner, de wunnerliche Kappen un Mäntel dregen, as de Ulen de Nachtrawen de Hesters un vör allen de Blagföt — o dåvon künn ick Geschichten vörtellen — de Blagföt! de Blagföt!

Un as he datt sede, wurd Jochen Eigen bloodroth, sprung up un leep weg. Un de annern wunnerden sick un Geese lachte un sede wieder: Ja, de Blagfot! de Blagfot! dåvan hürt Jochen nich gern vörtellen. Dat hett so sine egne Bewandtniß. He hett mi’t sülwst veelmals vörtellt, as wi noch junge Sells weren, äwerst de Nam steckt em doch jümmer een beten in’t Hart. Ji hewt woll hürt, datt se en oft Eddelmann nömen; wobi he jümmer bös ward. Äwerst et is keene Fabel, sine Vörväder sünt im Lande Rügen rike Herren un Eddellüde west, un vör langen langen Tiden, noch lang vör dem groten Köning Karolus, hett een Herr van Eigen lewt, de wahnde in eenem prächtigen Slott un was äwerminschlich un grausam stolt un hart un hedd äwen so stolte Kinder. He was een rechter Unminsch, let de armen Lüde mit dem Bedelsack mit Hunden van sinem Hawe hitzen un hedd eenen Knecht, de sick in sinem Holt eene junge Eek to eenem Pietschenstel sneden hedd, sine scharpen Spåren so lang in de Sid stött, bet he dood was. Un sine Döchter hebben’t mit ehren Jumfern äwen so makt. Wenn se en de Kleder antehn un se putzen un en de Haar kämmen un torechtleggen schüllen un irgend wat nich nah ehrem Sinn un dullen Kopp makten, hebben se de Haarnateln nahmen un de armen Mäken se int Haar drewen, datt dat Blood dårnah drüppelde, un en mit dem Kamm de Backen terreten, datt de armen Dinger utsegen, as wenn se in eenem Hahnengefecht west weren. Äwerst ditt unchristliche Türkenregiment hett ook sin End funden. De wilde Spårenriddersmann hett mit siner Wildheit un mit Spill un Wiwertucht so dulle Wirthschaft drewen, dat sin prächtig Slott un all sin God an frömde Lüd kamen is, und he un sine bösen Döchter, de Natelfräulen, sünt vörswunnen un vörschollen, un hett nümmer een Minsch mehr van en hürt. Äwerst de Nawers ümher munkelden un vörtellden, se weren går nich so wiet; se glöwden, se weren all in Blagföt vörwandelt, un hedden dat as een Markteken un Wåhrteken sehn, datt üm sin Slott veele Winter jümmer drei vier Blagföt bet in den Hoff un in den Gården flegen kemen, då Müse to söken, wo se sünst Braden un Pasteiden freten hedden. Ditt was äwerst ganz un går gegen de Wise van den Blagföten, de sick sünst jümmer up dem widen rumen Felde to holden un den Minschen un Hüsern nich nah to kamen plegen. Un van des olden grimmigen vörwandelden Slottridders Kindern is man een Sähn unner den Minschen blewen, un is as een ganz arm un kleen Mann storwen, un de Grotvader van unsem Jochen was all een Bur in Wobbelkow, de den Swerinen to Löbnitz tohörde un hier to Kindshagen as Inligger storwen is. Un disse un sin Sähn, de een riesengroter starker Kerl was, hedden noch ehre dullen un wilden Nücken van dem olden Slotteddelmann Blagfoot, vörwegen grotmödige äwerdhadige Kerls. Unser Jochen is de erste tamme Eigen, een sachtmödig un fram Minsch un de Junker schient in em utgeblasen to sin; un ick wüßt nicks an em to schelden, as datt he so veel van Düwels-Knepen un -Künsten drömt, un de Herr Pastor predigt doch, datt de Herr Christus dem Bösen de Macht nahmen un en mit Keden der Höllen bunden hett, datt äwerst de Minsch sick meist sülwst vördheit un behext un datt, wer up Gottes Wegen geit un sick richtig to Gotts Wurt un Gebet hölt, datt dem keen Satan un keen Hexenmeister wat andhon kann.