Page:Vulpius Historia Raetica.pdf/11

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Vorwort

nebst biographischer Notiz.

Zu den bündnerischen Geschichtschreibern und Chronisten, deren Manuscripte nur selten noch[1] hie und da in den bescheidenen Privatbibliotheken unseres Landes zu finden sind, gehört auch  Jac. Ant. Vulpius, ein Zeitgenosse der allerstürmischsten Periode unserer Landesgeschichte, einer Periode, welche weil sie uns die höchste Erniedrigung brachte, auch die meiste Beachtung verdient, denen in solchen sind die wichtigsten Lehren für die Zukunft enthalten.

War dadurch die Herausgabe des Vulpius gerechtfertigt, dem als Originalschriftsteller ohne Frage eine Stelle in der Reihe der Publicationen gebührt, die der Herausgeber seit beinahe 20 Jahren[2] veranstaltete, so handelte es sich noch um die Frage, ob die Veröffentlichen in der Ursprache oder in der Uebersetzung stattfinden sollte. Für Letzteres sprach die bisherige Uebung, indem außer dem ursprünglich schon deutschen Ahorn[3], alle übrigen Chronisten theils aus dem Lateinischen, theils aus dem Italiänischen übertragen worden waren. Freilich lagen hiezu die Gründe auf der Hand, da sich in unserem Lande wenigstens für einen lateinischen Text fast keine, für einen italiänischen nur die wenig zahlreichen Leser unserer ennetgebürgischen Landschaften gefunden hätten.

  1. Die größte Büchersammlung im Lande, diejenigen der Kantonsschule, besitzt die gegenwärtige Handschrift nicht.
  2. Die erste derselben erschien mit Fort. v. Juvalt's Denkw. im Jahre 1848.
  3. Sechste Publication.