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§557–569.]
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Das Präsens des Indikativs.

auch in die konjunkte Flexion aufgenommen war, ein Unterschied von absolut und konjunkt neu geschaffen worden sein. Aber der Weg ist nicht klar. Hat irgend- wie das Verhältnis der konjunkten II sg 'bir 'eim zur absoluten beri usw. vorbildlich gewirkt?

558. In der II sg erklärt sich der Unterschied von beri und 'bir aus den alten Endungen primär -e-si, sekundär -es. Über das i in 'bir s. § 74.

In A I steht indikativischem -(a)i subjunktivisches '(a)e (§ 596) gegenüber. Altes -äsi hat wahrscheinlich zunächst -(a)e ergeben, wie die Subjunktivformen der andern Klassen zeigen. Das -i im Indikativ von A I ist also erst aus den andern Paradigmen eingedrungen wie beri: ber(a)e, leci: lece (letzteres etwa aus -isi : -iäsi).

559. In der III sg führt das absolute -id -ith in B I, AH und -(a)id -(cQith in A I auf -e-ti, -i-ti, -ä-ti, das konjunkte -ä -i in Alu. II auf -ä-t -l-i, die Endungs- losigkeit mit palataler Färbung des Schlußkonsonanten in B I auf -e-t.

560. I pl. Die Unterscheidung von -mi und rela- tivem -me ist nur in Wb streng durchgeführt; in Ml tritt bisweilen -mi auch da auf, wo man relative Form er- wartet, z. B. in tau m-bimmi 'wenn wir sind' 15 a 4 (s. Pedersen, KZ. 35, 376).

Die absolute Endung -mi läßt sich mit der alt- indischen Primärendung -masi in einer Grundform *-mesi vereinigen. Ihr m (mm) ist unleniert, vielleicht im An- schluß an ammi c wir sind' (aus *esmesi?). Der auslautende Stammvokal ist davor ausgeworfen, wenn er in zweiter, bewahrt, wenn er in dritter Silbe stand, vgl. preächimmi praedicamusr In Kl: B I war er dunkel, also ursprüng- lich o.

Die konjunkte Endung besteht in einem dunklen -m, hat also einen dunklen Vokal verloren. Man kann sie auf -mos = lat. -mus zurückführen, was das deponenziale

-mar (§ 571) bestätigt. Das -m wird in den Glossen nie

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